Tom Frühwirth: "Ich gebe immer 100 Prozent"

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Handbiker Tom Frühwirth hat die WM gegen sich selbst erfolgreich absolviert. Welchen Wert die erzielten Zeiten für ihn haben und womit ihn seine Freundin beschenkt hat.

Thomas Frühwirth hat aktuell einen harten Gegner: sich selbst. Und das ist viel positiver, als es zunächst klingt. Der Südsteirer kennt kaum physische Einschränkungen und braucht Wettkämpfe wie andere Brot und Wasser. Darum will "Tigger Tom" nicht auf sein Lebenselexier verzichten. Schon in den vergangenen Wochen pushte er sich zu Höchstleistungen (der ÖBSV hat berichtet), jetzt hat der eine Solo-Weltmeisterschaft erfolgreich abgeschlossen.

Tom, wie ist dein Fazit zur WM gegen dich selbst?
Thomas Frühwirth: Ich bin sehr zufrieden, dass ich auch ohne Gegner 100 Prozent meiner Leistungsfähigkeit abrufen konnte. Diese Gabe besitze ich schon immer: Ich kann ohne echten Wettkampf oder Konkurrenz das Maximum aus mir herausholen. Die Zeiten waren, wie meine Leistungswerte beim Training schon vermuten ließen, überragend.

Welche Schlussfolgerung ergibt sich dadurch für nächstes Jahr?
Ich werde nächstes Jahr einen ganz ähnlichen Aufbau des Trainings planen. Der Beweis ist da: Die Neuerungen haben funktioniert und Leistungssteigerungen ermöglicht, die in diesem Ausmaß nicht zu erwarten waren.

INFORMATION: Alle Daten zum Rennen findet ihr in diesem sehenswerten Video.

"Me against Me - world championship" roadrace

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Wie ist die Resonanz auf deine Rennen gegen dich selbst?
Sehr positiv. Alle betrachten es so wie es gedacht ist: mit Humor und Motivation. Die Leute sehen, dass ich echt gut drauf bin.

Apropos Humor: Welchen Stellenwert hat er in deinem Leben und in deiner Sportlerkarriere?
Das ganze Leben ist nur ein Witz und das meine ich jetzt ehrlich und positiv. Ich kann wenig mit den total ernsten Sportlern anfangen, die sich und ihren Sport so super wichtig nehmen. Aber sie sollen es ruhig machen, denn damit hemmen sie sich nur selbst und können ihre potenziellen Leistungen nicht abrufen.

Hast du irgendeinen Konkurrenten, der etwas Ähnliches aufzieht?
Zurzeit ist mir noch nichts bekannt, aber der holländische Athlet Gerd Schippers möchte Mitte Juni einen Halb-Ironman machen. Er hat mich gefragt ob ich mitmache, der Termin ist für mich aber leider suboptimal. Vielleicht machen wir es gemeinsam im Juli noch einmal. Auch wenn es recht weit bis Holland ist, kann ich mir das gut vorstellen, wenn ich Lust und Laune verspüre.

Foto (c) Privat

Worauf freust du dich jetzt in deiner nun folgenden kurzen Saisonpause am meisten?
Eigentlich zipft es mich total an, eine Woche nichts zu machen. Ich weiß aber, dass es dem Körper gut tut und er es mir dankt, deswegen ziehe ich das durch. Sonst habe ich nur einige kleine Tätigkeiten zu erledigen. Ich bin keiner der eine Pause genießt, denn ich mache den Sport, weil ich wirklich liebe was ich tue.

Wie schaut es eigentlich mit deiner Ernährung aus? Sind nach deinen tollen Leistungen kleine Sünden erlaubt?
Die Ernährung ist es bei mir ziemlich stoisch ausgelegt, ich esse viel Reis, Broccoli und Eier. Ich bin da sehr genau, aber auch weil es mittlerweile einfach schmeckt. Auch wenn jetzt viele die Stirn runzeln: Es gibt für mich nichts schlimmeres als eine Vollmilch-Schokolade, es müssen mindestens 90 % Schoko sein. Da mich meine Freundin sehr liebt, hat sie mich nach meiner WM gegen mich selbst wunderbar beschenkt: Sie hat einen 90-%-Schokokuchen gemacht und diesen haben wir gemeinsam genossen.

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