Schwimmen: "Gespannt, was alles möglich ist."
Voller Fokus auf das Ziel
ÖBSV-Kaderschwimmer Andreas Ernhofer blickt auf ein überaus erfolgreiches Jahr 2023 zurück: zahlreiche Medaillen, Limits und sogar ein Weltrekord über die 200 Meter Brust. 2024 will Ernhofer noch einen Gang zulegen.
Servus Andreas, wie geht es dir?
Mir geht’s sehr gut, danke. Ich bin derzeit auf Urlaub und werde die nächsten drei Tage noch genießen, mich erholen und Kraft tanken. Dann haben wir einige harte Monate vor uns.
2023 war ein sehr erfolgreiches Jahr für dich. Was war dein persönlicher Höhepunkt?
Mein ganz großes Highlight war sicher der Weltrekord, weil er doch unerwartet kam. Das passiert nicht jeden Tag, da hat einfach alles gepasst. Ich werde mich mein Leben lang an den Augeblick erinnern, als ich auf die Anzeigetafel geschaut habe und dort die Weltrekord-Zeit stand.
Mit welchem Gefühl gehst du in das Jahr 2024?
Der letzte Wettkampf im vergangenen Jahr ist für mich ausgesprochen gut verlaufen. Ich bin in Zagreb die besten Zeiten geschwommen. Das hat mir wahnsinnige Lust auf das Paralympics-Jahr 2024 gemacht. Ich konnte mich im vergangenen Jahr von Jänner bis Dezember immer weiter steigern. Das motiviert mich enorm. Jetzt hab ich noch einmal ein dreiviertel Jahr Zeit, um mich auf die Paralympics vorzubereiten. Ich bin sehr gespannt, was alles möglich ist.
Du hast eine Goldmedaille als dein großes Ziel für die Paralympics 2028 erklärt. Warum nicht schon früher?
Ich fahr nach Paris, um eine Medaille zu holen. Noch zähle ich nicht zu den großen Medaillen-Favoriten. Aber ich bin auf jeden Fall in der Jagdposition.
Wie sieht der Fahrplan für die kommenden Monate aus?
Jetzt haben wir noch ziemlich harte Trainingsarbeiten vor uns. Wir werden meinen Körper noch einmal ziemlich drannehmen. Ende Jänner beginnt die Saison mit den Weltcup-Stationen. Das sind immer sehr spannende Wettkämpfe. Dort trifft sich die Weltelite und es geht um wichtige Weltcup-Punkte. Im Frühling findet mit der Europameisterschaft die Generalprobe für die Paralympics statt. Da wird sich zeigen, wer wie gut drauf ist. Im Großen und Ganzen ist alles auf Paris ausgelegt. Damit ich zum richtigen Zeitpunkt in der Form meines Lebens bin und die schnellsten Zeiten hinlege, die ich jemals geschwommen bin.
Worauf legst du im Training besonderen Wert?
Ein großer Schwerpunkt, den ich mir gesetzt habe, ist meine mentale Stärke. Das ist bei den Paralympics ein Schlüsselpunkt. Am Ende gewinnen die Athleten, die mental am stärksten sind, und nicht körperlich. Ich hab dahingehend sehr viel Glück, das ich mit meiner Mutter als Mentalcoach die engste Verbindung zu dem Thema habe. Wir haben gemeinsam eine Strategie ausgearbeitet. Damit wir in der verbleibenden Zeit auch auf mentaler Ebene alles rausholen, was geht.