Sabrina Gostner: "Mein Ziel? Eine WM-Medaille für Österreich"
Das Sommer-Trainings-Camp des Austrian Wheelchairdancesportteams ist Geschichte! Zwölf Para Dance Sport AthletInnen haben sich richtig ins Zeug gelegt und zwei Tage mit Bundestrainer Diethard Govekar intensiv gearbeitet, gemeinsam mit drei Gast-SportlerInnen des slowenischen Para Dance Sport Nationalteams.
Aktiv wurden die Basics geschult, erfolgreich mehrfach Pyramidentrainings absolviert und die Choreografien in Wettkampfsimulationen perfektioniert. Die Beginners- und Continues-SportlerInnen bereiten sich auf den Wettkampf Mitte Oktober in Großbritannien vor. Das Nationalteam um Sanja Vukasinovic und Sabrina Gostner ist bereits vorher im Einsatz, ehe mit der World Para Dance Sport Worldchampionship in Bonn der Saisonhöhepunkt folgt. Sabrina Gostner verrät nach dem intensiven Trainingswochenende im Interview mit den Österreichischen Behindertensportverband ihre Fortschritte, Ziele und Förderer.
Sabrina, warum hast du sich für den Tanzsport entschieden?
Ich habe 2010 gemeinsam mit meinem Mann angefangen zu tanzen. Wir wollten als Paar ein gemeinsames Hobby haben und haben bereits 2011 an unserem ersten Turnier teilgenommen. Nach unserer Babypause 2016 habe ich mich dann noch für eine weitere Disziplin, Single Woman, entschieden
Wie hat der Tanzsport dein Leben verändert?
Der Tanzsport hat mich in erster Linie körperlich gestärkt. Auch das Selbstbewusstsein ist mit den Jahren gewachsen.
Was war dein bisheriger Karrierehöhepunkt?
Mein absolutes Highlight war im April 2019 bei meinem allerersten Wettkampf im IPC Para Dance Sport in der High-Level-Class im Single Women, wo ich auf Anhieb den 2. Platz von 18 Starterinnen erreicht habe.
Das Sommertrainingscamp des Austrian Wheelchairdancesportteam ist Geschichte, hast du Fortschritte erzielen können?
Es liegen zwei lehrreiche und zugleich anstrengende Trainingstage hinter mir. Im Rückblick auf diese beiden Tage kann ich sagen, dass es sich wieder einmal gelohnt hat zwei intensive Trainingstage zu absolvieren. Ich habe mich auf meine Schwachpunkte fokussiert und diese auch definitiv verbessern können. Damit bin ich nun gut vorbereitet auf die kommenden Wettkämpfe.
Welche Besonderheiten zeichnen derartige Camps aus?
Die Trainingscamps, die wir zwei Mal jährlich haben, bringen immer sehr viel. Man kann sich zwei Tage nur auf das Tanzen konzentrieren und sich intensiv auf die Sachen fokussieren, die noch nicht so ganz funktionieren. Außerdem ist es ein tolles Teamgefüge, es sind alle Wettkampf-SportlerInnen aus den verschiedenen Leistungsklassen dabei. Diesmal werden sogar drei SportlerInnen des slowenischen Nationalteams bei uns mit trainieren.
Worauf liegt derzeit dein Trainingsschwerpunkt?
Ich arbeite intensiv daran meinen Fokus nach außen zu verbessern. Tanzen ist auch eine optische Sportart, das heißt lächeln und die Musik zum Publikum transportieren.
Wie sieht dein Training abseits der Tanzfläche aus?
Damit die Ausdauer auf der Fläche erhalten bleibt und es zu nicht zu vielen Verspannungen kommt, halte ich mich mit Schwimmen und Handbikefahren fit.
Zahlreiche internationale Wettkämpfe stehen bevor, was kommt demnächst auf dich zu?
Im September bestreite ich zwei Wettkämpfe mit nur einer Woche Pause dazwischen. Eigentlich sind es innerhalb von vier Wochen drei Wettkämpfe. Der erste ist gleich zu Monatsbeginn der Worldcup Continentscup 2019 in St. Petersburg in Russland. Wenige Tage später geht es nach Taiwan zu den Beigang Open und eine Woche später Anfang Oktober zur WM-Generalprobe zu einem Wettkampf nach Polen. Das Highlight ist dann Ende November in Bonn die IPC Para Dance Sport Weltmeisterschaft.
Wie wichtig ist es für deine persönliche Weiterentwicklung, sich mit Tänzerinnen aus anderen Ländern messen zu können?
Es ist für mich eine sehr große Ehre, dass ich die Möglichkeit habe an den internationalen Wettkämpfen teilzunehmen und mich mit den Besten der Welt messen zu können.
Auf welchem Niveau siehst du den österreichischen Rollstuhltanzsport im internationalen Vergleich?
Wenn man die gesamten Ergebnisse und Weltranglisten der letzten Jahre ansieht, ist Österreich schon seit vielen Jahren immer vorne unter den Top drei dabei; nicht zuletzt aufgrund der tollen Leistungen meines Vorbildes Sanja Vukasinovic, mehrfache Vize-Europameisterin.
Welche Karriereziele hast du dir gesetzt und welche Personen unterstützen dich auf deinem Weg?
Mein Ziel für dieses Jahr ist bei der WM eine Medaille für Österreich zu holen. Eine große Unterstützung bekomme ich von meiner Familie und meinen beiden Kindern, die mir immer ganz fest die Daumen drücken. Natürlich unterstützen mich meine beiden Trainer Kerstin und Diethard Govekar, die mich stets in die richtige Richtung lenken. Und auch unser Team steht hinter mir und feuert mich immer an.
Gibt es einen besonderen Moment während des Trainings oder eines Wettkampfs, der dich besonders berührt hat?
Es ist immer wieder ein tolles Gefühl nach intensiven Trainings auf der Turnierfläche zu stehen und mein Können unter Beweis zu stellen und es bis ins Finale zu schaffen.