Margrit Fink: Die Meisterin des gelben Filzballs

Margrit Fink in Action: Einmal mehr war sie nicht zu schlagen. Foto (c) Wolfgang Efferl

Margrit Fink ist erneut Staatsmeisterin im Rollstuhltennis. Warum Gewinnen nie zur Routine wird und welche psychologische Hürde sie überwinden musste.

Wenn man eine Österreichische Rollstuhltennisspielerin als "Legende" bezeichnen darf, dann ist dies Margrit Fink. Auch 2019 hat sie bei den Staatsmeisterschaften auf der Anlage des UTC Koblach (Vorarlberg) wieder zugeschlagen und sich souverän den Titel vor ihren Konkurrentinnen Anette Baldauf, Christina Pesendorfer und Vanessa Jenewein.

Margrit, wie fühlt es sich an, wieder Staatsmeisterin zu sein?

Es ist ein unglaublich gutes Gefühl! Ich durfte diesmal auch gegen meine ehemalige Dauerrivalin Anette spielen. Ich hatte den Vorteil, dass sie bereits ein enges Match gegen Tina in den Knochen hatte.

Du hast bereits so viele Titel gesammelt – hast du irgendwann aufgehört zu zählen?

Ich wollte nach dem 12. Einzel-Staatsmeistertitel aufhören, weil ich mit 13 Jahren meinen Unfall hatte und ich daher die „13“ nicht als Glückzahl ansehe. Nach zwei Jahren habe ich diese psychologische Hürde aber überwunden und weitergemacht. Nun bin ich beim 19. Einzel-Titel und würde mich über weitere Erfolge freuen. Mit den Doppel- und Mannschaftstiteln sollten es um die 25 sein.

Spannende Ballwechsel brachten SpielerInnen und ZuschauerInnen gleicher Maßen zum Schwitzen. Foto (c) Wolfgang Efferl

Wird das Gewinnen zur Routine?

Nein, absolut nicht! Jedes Match ist eine neue Herausforderung! Vor allem, weil ich derzeit mit dem Training aufgehört habe.

Was waren die Schlüsselmomente beim Turnier auf der Anlage des UTC Koblach?

Alle Veranstaltungen, die ENJO Vorarlberg auf die Beine stellt, sind top organisiert. Der ganze Verein hat mitgewirkt und ich durfte mich sogar mit einem Vereinsmitglied einspielen.

Wie war die Atmosphäre bei den Spielen?

Die Stimmung war sehr gut, die Zuschauer haben uns lautstark angefeuert.

Rivalen auf dem Platz, Freundinnen abseits des Platzes. Foto (c) Wolfgang Efferl

Das Turnier in Kitzbühel hat beim Sieg von Thiem unglaubliche Resonanz erfahren, dein männliches Pendant Nico Langmann hat ein Showmatch dort gespielt. Wäre es für dich auch ein Traum, vor so einer Kulisse zu spielen?

Ja,  wäre sicher eine tolle Erfahrung. Ich durfte auch bereits bei der ein oder anderen Exhibition mitmachen, zum Beispiel bei den Generali Ladies in Linz.

Du hast schon so viel gewonnen, welche Karriereziele hast du dir noch gesetzt?

Meine Ziele sind derzeit nur noch auf die nationalen Bewerbe beschränkt wie die Staatsmeisterschaften und die steirischen Landesmeisterschaften.

Finks Medaillensammlung erhält goldenen Zuwachs. Foto (c) Wolfgang Efferl

Nico hat das Turnier bei den Männern gewonnen. Siehst du Parallelen zwischen euch?

Als ich damals 22 Jahre alt war, hatte ich auch gerade mein erstes Profijahr und war die ganze Saison auf vielen Turnieren in Australien, Japan, Europa und Amerika unterwegs. Ich kenne das Gefühl, jung und erfolgreich zu sein. (Anmerkung: Margrit war Nr. 7 der Welt, erreichte den 2. und 3. Platz beim World-Team-Cup und hat alle österreichischen Turniere sowie ITF 1-3/Future Turniere mehrmals gewonnen).

Was hat sich seit damals verändert und welche Vorteile gibt es heute?

Die mediale Präsenz war eine andere, auch Facebook oder Instagram gab es ja noch nicht. Durch die sozialen Medien erfährt man viel. Ich habe das Gefühl, Nico macht das Reisen und der Umgang mit den Medien viel Spaß. Ich traue ihm große Erfolge zu und hoffe, dass er seine Ziele erreicht, seine Träume in Erfüllung gehen und er von Verletzungen verschont bleibt.

Rollstuhltennis Österreich

Ergebnisliste Österreichische Rollstuhltennisstaatsmeisterschaften 2019

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