Heuer fand über Pfingsten zum ersten Mal eine Sportwoche am Faaker See exklusiv nur für Frauen statt.
Drei Trainerinnen, eine Instruktorin in Ausbildung, eine Assistentin und sechs Teilnehmerinnen mit den unterschiedlichsten Behinderungen, von Amputation, zu (E-)Rolli bis hin zur mentalen Beeinträchtigung, waren dabei.
Warum NUR für Frauen?
Die Frauen hatten beim Camp die Möglichkeit, nur für sich zu sein und ohne Druck unterschiedliche Sporarten auszuprobieren. Spaß an der Bewegung stand dabei im Vordergrund, kein Wettkampf oder Leistungsvergleich. "Das wird die Frauen ermutigen, weiter Sport zu treiben und sich später auch in einem Sportverein, wo hauptsächlich Männer sind, zu behaupten", so Kathi, eine der Trainerinnen.
Am ersten Tag wurde das Gelände erkundet. Alle Teilnehmerinnen machten sich untereinander bekannt.
Ab Tag zwei ging's sportlich zur Sache. Das Sportprogramm war sehr breit gefächert. In der Leichtathletik umfasste das Programm Sprint und Wurfdisziplinen (Speer- und Diskuswurf, Kugelstoßen).
Tennis konnten sowohl gehende als auch berollte Frauen ausprobieren. Rollstuhl-Basketball war eines der Highlights, da sich jede in einen Rollstuhl setzte um ein gemeinsames Spielen zu ermöglichen.
Klettern wurde von allen gewünscht und natürlich konnte man bei schönem Ambiente am Faaker See Schwimmen, Bootfahren, als auch am Stand-Up-Paddel stehen.
Mamanet besuchte das Camp für zwei Tage und bot einen Workshop an. Zusammen mit den Trainerinnen Sissi Speiser und Christina Gschweidl wurden die Regeln der Sportart, eine Ballsportart mit Anlehnung an Volleyball, so adaptiert, dass alle Teilnehmerinnen des Camps mitspielen konnten - egal ob Fußgeherin, Rollstuhlfahrerin oder E-Rollstuhlfahrerin. Alle hatten sichtlich Spaß beim Erlernen der Sportart, da Fairness, das Miteinander und gegenseitiges Unterstützen im Fokus der Einheit standen. Beim anschließenden Match konnten die geübten Fertigkeiten angewandt werden. "Es war toll zu beobachten, dass am Ende des Matches alle wieder zusammen kamen um gemeinsam die Einheit zu beenden", so Trainerin Kathi.
Das Miteinander wurde groß geschrieben, alle halfen sich gegenseitig und bekamen oft nach den Einheiten nicht genug vom Sport. Es hieß immer „Noch einmal!“, sodass sich die Sportlerinnen auch nach den geführten Einheiten von den Trainerinnen, selbstständig zum Tischtennis, Tennis oder zum Training im Kraftraum verabredeten und diese dann auch selbst organisierten und anleiteten.
In den letzten Tagen gab es ein paar Highlights, die die Trainerinnen besonders freuten. Etwa eine Sportlerin, nicht aufgab, ohne ihre Prothese auf dem Stand- Up Paddle zu stehen - und das am Ende auch schaftte. Beim Klettern gelang es eine der Sportlerinnen, die Wand drei bis vier Mal zu absolvieren, was sie überglücklich machte. Diese kleinen persönlichen Erfolgserlebnisse beflügelten alle anderen dazu, alles auszuprobieren und nicht aufzugeben.
Ein weiteres Highlight: Als eine Sportlerin, die Angst vor dem Wasser hatte, sich traute ihre erste Schwimmeinheit zu absolvieren.
Nach all diesen Tagen und Erlebnissen war es dann für alle klar: Die Frauen-Sportwoche des ÖBSV wird es nächstes Jahr wieder geben.
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