Anna Sophie Friedl krönt sich mit vier Goldmedaillen zur Königin von Seefeld. Foto (c) Sebastian Marko

Die VIRTUS WM 2023 ist Geschichte: Und die Athletinnen und Athleten, die aus aller Welt nach Seefeld kamen, haben eine Vielzahl an grandiosen Geschichten geschrieben.

Mit insgesamt vier Doppelsiegen in der Klasse Damen Down-Syndrom und zwei weiteren Goldmedaillen für Eva Maria Dünser (Damen Mental) finden die Alpinbewerbe im Rahmen der Virtus Ski-WM in Seefeld einen krönenden Abschluss aus heimischer Sicht. Im Staffelbewerb auf der Loipe gewinnen die Franzosen sowohl bei den Damen als auch bei den Herren jeweils vor Japan und sichern sich damit den WM-Medaillenspiegel. Erstmals in Österreich ausgetragen, zeigt die Virtus Ski-WM gemeinsam mit Gastgeber Seefeld ein weiteres für ein inklusives und barrierefreies Miteinander.

Alpin
Für Anna-Sophie Friedl war es ein Tag wie jeder andere in dieser Woche. Die 26-jährige Oberösterreicherin rast auch im abschließenden Super-G zur Goldmedaille. Hinter ihr erneut Dauerrivalin Stephanie Schlömmer. Die Finnin Bea Westerstrahle komplettiert das Podium bei den Damen Down-Syndrom.

Das komplett gleiche Bild zeigt sich auch in der Kombination, bei dem der schnellere Slalom-Lauf vom Vortag und der Super-G gewertet wurden.

Die Slalom-Weltmeisterin Eva Maria Dünser schlug auch im Super-G zu. Die Vorarlbergerin gewinnt mit 2.76s Vorsprung vor der Japanerin Baba Tamami und der erst 18-jährigen Schwedin Elmi Gerhardsson Danielsson. Mit dieser Leistung war Dünser auch der Sieg in der Kombination nicht zu nehmen. Hier gewinnt sie vor der Französin Melanie De Bona und der Super-G Vizeweltmeisterin aus Japan, Tamami.

Leer ging heute die Kärntnerin Julia Pleikner aus, die im Super-G spektakulär stürzte, sich davon aber nicht abhalten ließ und den Lauf zu Ende fuhr. Platz elf in der Speed-Disziplin und Rang neun in der Kombination waren die Ausbeute der Millstätterin.

Bei den Herren mit Down-Syndrom reichte es für die Österreicher am Donnerstag für keinen Podestplatz. Mit den Plätzen fünf, sechs und sieben für die beiden Tiroler Markus Grameiser, Michael Konrad und den Oberösterreicher Richard Strohhäusl, waren alle drei Athleten unzufrieden. Der Titel ging in dieser Klasse an den starken Polen Antoni Wiercioch nur 0.13s vor Paul Riche aus Frankreich. Weitere 1.16s dahinter klassierte sich Alessandro Dressadore aus Italien auf Platz drei – die knappste Entscheidung dieser Titelkämpfe.
 
Mit dem Sieg im Super-G sicherte sich der Pole auch die Kombination vor dem Lokalmatador Markus Grameiser, gestern beim Slalom ungeschlagen, und Riche aus Frankreich.
 
Alle drei Podestplätze für Japan hieß es in der Kategorie Herren Mental - Yoshihide Kimura, Aoshi Kanazawa und Yusuke Kizuki waren eine Klasse für sich.
Während die beiden erstplatzierten sich auch in der Kombination die Gold- und Bronzemedaille sichern konnten, sprengte der Franzose Thomas Girard das Japaner-Paket in dieser Disziplin.

Foto (c) Sebastian Marko

Nordisch

Am letzten Tag der Virtus Ski-WM 2023 stand bei den Nordischen der Staffelwettbewerb am Programm. Bei den Herren gingen vier Mannschaften aus Frankreich, Österreich, Japan und Italien mit jeweils drei Läufern an den Start. Bei den Damen traten Frankreich und Japan mit Zweierteams an.

Bei den Herren gingen die Franzosen als klare Favoriten ins Rennen. Die Läufer in blau überzeugten bereits bei den Einzel-Rennen mit starken Leistungen und machten auch heute auf der Loipe einen frischeren Eindruck als alle anderen Teams. Mit einem deutlichen Vorsprung holten sich die Franzosen verdient die Goldmedaille. Japan und Italien lieferten sich um die Plätze 2 und 3 ein ausgeglichenes Duell mit dem besseren Ende für die Japaner. Für Team Austria blieb heute nur der undankbare vierte Platz.

Bei den Damen zeigte das Team aus Frankreich einmal mehr, dass sie heuer mit der stärksten Mannschaft nach Tirol gereist sind. Lea Thiroux und Manon Petitnicolas sichern sich vor den Japanerinnen souverän Gold.

VIRTUS WM 2023: Der letzte Tanz in der Loipe

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Medaillenspiegel
Frankreich vor Gastgeber Österreich und Japan – so die ersten Drei des Medaillenspiegels. Insgesamt konnten Athletinnen und Athleten aus neun Nationen bei dieser Ski-WM für Menschen mit mentaler Behinderung zumindest eine Medaille gewinnen. Neben den oben genannten „Absahnern“ waren das Polen, Italien, Schweden, Estland, Finnland und Tschechien.

80 Athleten aus 13 Nationen und vier Kontinenten zeigten in den letzten vier Tagen sportliche Höchstleistungen bei insgesamt acht Bewerben für Alpin und Nordisch und stellten einmal mehr die Weichen für Inklusion im Sport.

"Ihr habt der Welt gezeigt, was man mit Begeisterung und Einsatz alles erreichen kann. Die VIRTUS-Weltmeisterschaften werden uns allen in freudiger Erinnerung bleiben, ein sportliches und freundschaftliches Erlebnis für alle Beteiligten der 13 teilnehmenden Nationen“, so Julian Hadschieff, WM-Botschafter und ÖBSV-Vizepräsident, "ein großer Dank an alle Mitarbeiter und Freiwilligen, im Besonderen der VIRTUS-WM-Generalsekretärin Paula Grameiser-Scherl, dem Vorsitzenden des Mentalbehindertensports, René Schönberger, sowie dem Skiclub Seefeld".

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