Rollstuhl-Rugby: Stoak, Stoak, Steiermoark
Die Sportwelt zu Gast in Graz
Bei den Rollstuhl-Rugby Staatsmeisterschaften im vergangenen Jahr entschied ein Punkt über den Titel. Die Four Aces siegten damals mit 46 zu 45 gegen die Steirischen Eichen und holten den Pokal nach Niederösterreich. Während 2022 die Entscheidung an einem Wochenende ausgespielt wurde, gab es heuer eine Vorrunde plus das Meisterschafts Play Off im Rahmen der Sport Austria Finals in Graz am Sonntag, dem 11. Juni 2023. Als Favorit gingen die Lokalmatadoren, die Steirischen Eichen, in die Partien. Die Steirer gewannen in der Vorrunde all ihre Spiele.
Tolle Stimmung, starke Matches
Vor einem lautstarken Publikum liefern sich die Mannschaften zwei packende Halbfinal-Spiele. Im ersten Duell trifft der amtierende Meister, die Four Aces, auf die Danube Steelers aus Oberösterreich. Die Asse können ihre starke Performance von 2022 heuer nicht aufs Parkett bringen. Zu dominant gehen die Steelers in die Partie. Mit einem deutlichen 49 zu 21-Sieg lösen die Oberösterreicher das erste Finalticket.
Im Duell der Steirischen Eichen gegen die Rugby Bulls halten die Außenseiter aus Salzburg lange mit. Die Bullen präsentieren sich im Gegensatz zur Meisterschaft 2022 deutlich verbessert. Am Ende zeigen die Steirer aber eine abgebrühte Leistung, machen in den entscheidenden Momenten ihre Punkte. Mit 48 zu 36 ziehen die Eichen ins Grande Finale um den Staatsmeistertitel ein.
Hochspannung im kleinen Finale
Im Spiel um den dritten Platz und somit die Bronzemedaille geht es von Beginn weg Schlag auf Schlag. Sowohl die Four Aces als auch die Rugby Bulls geben über die volle Spielzeit Vollgas. Die Aces sind lange mit zwei Punkten in Führung, ehe die Bulls im dritten Viertel erstmals die Partie drehen und in Führung gehen. Vor dem letzten Abschnitt steht es 34 zu 32 für die Salzburger. Es bleibt bis zum Schluss spannend. Erst kurz vor dem Ende gelingen den Bullen mehrere Punkte am Stück. Genug, um sich einen Vorsprung herauszuspielen, den sie erfolgreich über die Ziellinie bringen. Mit 46 zu 40 gewinnen die Rugby Bulls und sichern sich mit einer leidenschaftlichen Leistung den Platz am Stockerl.
Finale dahoam
In einem hochklassigen Endspiel machen die Danube Steelers den Steirischen Eichen vor allem im Anfangsviertel das Leben schwer. Erst mit Fortlauf der Partie setzen sich die Eichen langsam ab. Viertel um Viertel vergrößern die Steirer ihren Vorsprung und geben diesen im letzten und entscheidenden Abschnitt nicht mehr her. Am Ende gewinnen die Steirischen Eichen mit 58 zu 38 und holen vor einem frenetischen Publikum den Staatsmeistertitel.
„Wir haben etwas schwach begonnen. Da hat man gemerkt, dass die Favoritenrolle im Kopf etwas blockiert hat. Wir haben gesehen, dass sie uns ärgern können, wenn wir nicht 100 Prozent geben. Nach dem ersten Viertel wollten wir klar Schiff machen und der Plan ist aufgegangen. Im letzten Viertel konnten wir es richtig genießen und die Stimmung aufsaugen. Es war grandios, auf dieser Bühne zu spielen. Es gibt nichts Besseres, als daheim Meister zu werden. Heute wird auf jeden Fall noch gefeiert!“, fasst René Hernesz von den Steirern die Partie zusammen.
Bei den Steelers überwiegt dennoch die Freude über den Vizemeister-Titel, vor allem, weil die Stimmung in der ASKÖ-Halle mehr als finalwürdig war. „Das Sportlerherz ist mit Platz zwei immer unzufrieden. Aber wir waren ersatzgeschwächt, weil der High Pointer ausgefallen ist – insofern können wir mit dem Vize-Staatsmeistertitel glücklich sein. Außerdem war es saugeil, hier zu spielen. Große Halle, viele Zuschauer – was willst du mehr. So könnte es ruhig öfter sein“, grinst Dominik Perner.
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