Rollstuhl-Basketball: Sitting Bulls und Flinkstones mit einem Bein im Finale

(c) WBS Pardubice

Am Wochenende fand im Happyland Klosterneuburg die Hinrunde des Semifinales der österreichischen Staatsmeisterschaften statt. Die Interwetten/Coloplast Sitting Bulls und die RBB Flink Stones 1 sicherten sich einen komfortablen Vorsprung für die Rückrunde in drei Wochen. Die Flinkstones 2 gingen als Sieger in der 2.Liga hervor und werden in der Finalrunde gegen die LoFric Dolphins Wien um Platz 5 in der Staatsmeisterschaft spielen.

RSV Waldhausen – RBB Flink Stones 2  7:105 (5:52)
Die Steirer spielten locker auf und freuten sich über vier Fastbreaks von Schmerlaib (laut Aussage seines Coaches die ersten seit 35 Jahren) sowie ein Season-High von Vojic von 50 Punkten. Waldhausen hätte sich wohl gefreut, ein wenig mehr Spielanteile und Würfe zu bekommen, aber die Flinkstones ließen das nicht zu.

WBS Pardubice – RBB Flink Stones 1   37:84 (21:35)
Die Spieler aus Tschechien kamen erst relativ knapp vor Spielbeginn in Klosterneuburg an, hatten nicht viel Zeit zum Aufwärmen und wurden im wahrsten Sinn des Wortes zu Beginn kalt erwischt. Ihnen gelang erst nach fünf Minuten der erste Korb. Dann fanden sie etwas besser ins Spiel, lagen aber zur Halbzeit bereits mit 21:35 zurück. In der zweiten Spielhälfte war dann vor allem Rekanovic auf Seiten der Steirer kaum zu halten. Die Spieler aus Pardubice kamen mit der aggressiven Verteidigung der Flink Stones nicht zurecht und haderten auch mit einigen Schiedsrichterentscheidungen. Der sonst eher ruhige Spielertrainer aus Tschechien, Menc, warf zweimal entnervt den Ball weg und kassierte dafür beim zweiten Mal auch ein technisches Foul. Am klaren Sieg der Steirer gab es jedenfalls nichts zu rütteln. Man hatte auch den Eindruck, dass die Spieler, die mit dem Nationalteam in den USA auf Trainingslager waren, von dort einiges an Spielfreude mitgebracht haben.

Nationalteam Ungarn – Hobit Brno   36:32 (17:22)
Bei diesem Spiel konnte man sich von den bisher ausgetragenen Spielen und dem Tabellenrang der beiden Mannschaften (jeweils 3 Siege, 3 Niederlagen, fast identes Score) an diesem Tag das spannendste Match erwarten. Und so kam es auch. War nach dem ersten Viertel noch ausgeglichener Spielstand (8:8), konnten sich die Spieler aus Brünn im zweiten Viertel durch eine starke Wurfleistung von Minarik bis zum Pausenpfiff ein wenig absetzen. Die Spieler aus Ungarn drehten jedoch das Spiel und ließen im dritten Viertel nur einen Korb der Tschechen zu. Im letzten Abschnitt stand das Spiel bis vier Minuten vor Schluss auf Messers Schneide – dann schafften die Spieler des ungarischen Nationalteams unter großem Jubel der Mannschaftskollegen noch zwei Körbe. Minarik von Hobit Brno hatte in der Schlussminute mit vier Freiwürfen noch die Chance auf den Ausgleich, doch zur Verzweiflung seines Trainers Erben fand keiner der Würfe sein Ziel.

Rebound Warriors OÖ – Interwetten/Coloplast Sitting Bulls   46:72 (21:43)
Dieses Spiel war bereits vor Beginn gekennzeichnet von Ausfällen. Die Oberösterreicher konnten überhaupt nur mit 5 Spielern antreten, bei den Niederösterreichern fehlten neben dem Langzeitverletzten Kapitän Hayirli auch noch Vrba (krank), Wastian (verletzte sich beim Spiel in Brünn) und Dogan (Trainingsverletzung). Aufgrund der Punktekonstellation konnten nur Pliska und Erben zeitweise auf der Bank Platz nehmen – Naqqash, Eckerl, Hochenburger und Toth mussten durchspielen. Die Bullen ließen trotzdem von Beginn an keinen Zweifel daran, dass sie das Spiel gewinnen wollten. Nach dem ersten Viertel stand es bereits 9:22, und bis zum Halbzeitpfiff baute man die Führung auf 22 Punkte aus. Dann ließen die Kräfte der Niederösterreicher ein wenig nach, und die Rebound Warriors konnten das dritte Viertel ausgeglichen halten. In dieser Phase machten Kurat und Stöckl die meisten Punkte. Auch im letzten Spielabschnitt waren die Spieler aus Oberösterreich auf vier Punkte an den Bulls dran. Wastian und Dogan sahen von der Bank aus (mit jeweils eingebundener Hand) dennoch einen klaren Sieg ihrer Mannschaftskollegen. Hochenburger trug sich als Highscorer ein, obwohl er selbst gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe war.

Die Rückrunde findet nach dem Euroleague-Wochenende am 16.3. in der Steiermark statt.

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