Rollstuhl-Basketball: Das Team stellt sich vor - Teil 1
Durch den sensationellen, aber nicht überraschenden Titel bei der B-EM im Juli 2021 in Athen, ist das Team nach 2019 bei der A-EM in Madrid (4. bis 13. Dezember) dabei und spielt damit wieder im Konzert der Top-12-Nationen Europas. Österreich ist in einer Gruppe mit Israel, Italien, der Türkei, den Niederlanden und Großbritannien. Das erste Spiel steigt am 4.12. gegen Italien.
Bevor aber die ersten Körbe in Madrid geworfen werden (Offizielle Seite und LIVESTREAM), stellen wir euch das Team vor.
Was wäre ein Team ohne Coach? Richtig, kein Team.
Wusstet ihr, dass Malik schon vier Mal an Weltmeisterschaften teilnahm (Schweden U23/Männer 2013, Italien/Männer 2010, Frankreich/Frauen 2006, Deutschland/Frauen 1990 - als Manager), zwei Mal Europameister wurde (Italien/Männer 2009, Deutschland/Frauen 1991 - als Manager) und zwei Mal die B-EM gewann (Österreich/Herren 2021, Frankreich/Herren 2016)? Auch drei Silbermedaillen und eine Medaille in Bronze konnte er bei Europameisterschaften ergattern. Deutschlands Damen wurden mit Malik als Manager Fünfte bei den Paralympics 1992 in Barcelona. Nicht zu vergessen sind seine Medaillen beim Eurocup, unter anderem der Titelgewinn 2013.
Auch har er schon zahlreiche Awards verliehen bekommen , wie zum Beispiel den Coach of the Year 2010 in Italien. Bevor wir ihn als Teammitglied gewinnen konnten, war Malik in Schweden, Frankreich, Italien, Griechenland und Lettland als Head Coach tätig. Seit 2006 ist er zudem Mitglied des europäischen Rollstuhlbasketballverbandes (IWBF Europe).
Seit 2019 coacht er unser Team Austria. Neben seiner exzellenten internationalen Erfahrung, welche wir gerade nur ansatzweise aufgezeigt haben, möchten wir vor allem auf seine Konsequenz, welche er immer mit Humor und viel Verständnis an den Tag legt, nicht missen. Auch die Art und Weise, wie er alle Familienmitglieder der Spieler miteinbezieht, schätzen wir an Malik sehr! Abseits des Spielfelds verbringt Malik am liebsten seine Zeit mit seiner Familie.
Seit 2009 steht Chris am Basketballspielfeld. Begonnen hat seine Liebe zum Basketball in Graz, bei den Flink Stones, mit welchen er auch schon einige sportliche Höhepunkte erreichen konnte, wie die Teilnahme am Euroleague 3 Finale. Der körperlich robuste 2.0-Punkte-Spieler absolvierte außerdem 2016 gemeinsam mit unserem Captain Matthias Wastian als erster österreichischer Rollstuhlfahrer die Ausbildung zum Sportinstruktor Basketball. Das dort erlernte theoretische und praktische Know-how hilft ihm, die Flink Stones seit einigen Jahren auch als Spielertrainer voranzubringen.
Zum Nationalteam stieß er 2012, welches er seither als Point und Shooting Guard verstärkt. Zunächst eine zentrale Rolle im Team Austria B einnehmend, entwickelte sich Chris, der Dank seiner Größe reboundstark ist und immer wieder seinen Größenvorteil auch aus der Mitteldistanz zu nutzen weiß, zügig zu einer zentralen Person in unserem Team Austria, mit dem er den 11. Platz bei der Europameisterschaft in Wa?brzych 2019 erzielte und die B-EM 2021 in Athen gewann.
Auch privat lässt Chris die Liebe zum Basketball nicht locker. Gemeinsam mit seiner Frau, welche er regelrecht mit dem Basketballfieber angesteckt hat, sammelt er NBA-Trikots und Basketbälle, welche die gesamte Wohnung schmücken. Aber wir hätten da noch ein kleines Geheimnis, welches uns seine Frau Katja verraten hat: Chris hat einen Schuhtick - er hat sowohl für das Nationalteam, als auch für die Flink-Stones unterschiedliche Basketballschuhe, welche mit seinen Initialen und seiner Spielernummer personalisiert sind.
Hubert, der von allen Hubsi genannt wird, ist unser Legionär in der Runde. In unserer Hauptstadt Wien ist er aufgewachsen, doch seit 2018 lebt er in Deutschland. Mit dem Rollstuhlbasketball begonnen hat der bald 22-Jährige allerdings in seiner Heimatstadt, bei den ABSV LoFric Dolphins Wien. In Deutschland wurde er zunächst Teil des Teams in Ulm. Eine Saison später verstärkte er die RBB Iguanas Münchner. Seit 2019/2020 ist er Spieler der Weltklassemannschaft Thuringia Bulls. Zeitgleich unterstützt er dank einer Doppellizenz nach wie vor das Team in Ulm.
Der 4.5-Punkte-Spieler ist seit 2016 Teil des Nationalteams, welches sich vor allem auf seine starke Physis und seinen konstanten Wurf, unabhängig von welcher Position, stets verlassen kann. Hubsis Erfolgsliste ist nicht kurz: Während er sowohl in der Saison 2019/2020, als auch in der Saison 2020/2021 deutscher Meister mit den Thuringia Bulls wurde, konnte er auch mit uns 2018 Vizeeuropameister bei der B-EM und heuer B-Europameister werden. Mehr als verdient wurde er 2019 zum Wiener Behindertensportler gewählt. Doch nicht nur am Basketballfeld liefert er ab, auch im 100m Sprint feierte Hubsi Erfolge. Gleich vier Mal hintereinander wurde er Wiener Landesmeister (2017-2020).
Um seine Körper fit zu halten, vertraut Hubsi keinem Inconvenience Food, sondern kocht lieber selbst. Vorwiegend ohne Fleisch und sehr proteinlastig. Damit er seine Freunde nicht vernachlässigen muss, verbindet er die beiden Dinge sehr gerne und so wird aus einem freien Abend schnell ein Kochabend mit seinen Freunden. Um es mit seinen eigenen Worten zu beschreiben: Das Schönste ist es, wenn man sich gleichzeitig um seine physische und psychische Gesundheit sorgen kann.
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Texte: Sarah Wastian