Radfahren: Bestzeiten auf den Straßen Tirols
Alles, was Rang und Namen hat
Am Wochenende ging es für Österreichs beste Para-Cycler auf die Straßen Tirols. Am Programm standen in Sankt Johann die Staatsmeisterschaften im Straßenrennen für Sportlerinnen und Sportler mit und ohne Behinderung. Österreichs frisch-gebackene Gesamt-Weltcupsiegerin Svetlana Moshkovich, ließ sich die Staatsmeisterschaften nicht entgehen: „Ich habe mich besonders darauf gefreut, dass ganze Team wiederzusehen. Schön war auch, dass es sich um eine inklusive Veranstaltung gehandelt hat und die komplette Radsport-Elite mit dabei war. Das ist schon etwas Besonderes.“
Das Teilnehmerinnen-Feld zeigte sich prominent besetzt: Paralympics- und Olympiasieger, Weltmeisterinnen und Weltmeister ließen in Tirol die Pedale glühen. Für die reibungslose Organisation zeichnete sich die Radunion Sankt Johann verantwortlich.
20 Kilometer zu Gold
15 Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung kämpften am Samstagvormittag um die Medaillen. Walter Ablinger, Yvonne Marzinke und Co. nahmen am Bike, Handbike, Tandem und Dreirad eine Strecke von 20 Kilometern mit einer Höhendifferenz von 110 Metern in Angriff. Die Athletinnen und Athleten starteten um Punkt 10 Uhr am Sportplatz Erpfendorf. Von dort ging es knapp 10 Kilometer durch die wunderschöne Berglandschaft Tirols in Richtung Loferberg und wieder zurück.
Svetlana Moshkovich duellierte sich mit Conny Wibmer um den Titel in ihrer Klasse: „Die Wetter-Verhältnisse waren perfekt. Es war mit 15 - 16 Grad nicht zu kalt und auch nicht zu warm. Die Strecke war einfach aber nicht zu unterschätzen. Ich bin gut ins Fahren gekommen. Bei der Wende hab ich zum ersten Mal die Conny gesehen und bin ihr Stück für Stück nähergekommen. Am Ende hatte ich knapp 40 Sekunden Vorsprung und freue mich über den Titel. Die Anstrengungen der Weltcup-Saison habe ich schon gespürt, ich bin aber mit meiner Leistung zufrieden.“
Weitere Staatsmeistertitel sicherten sich Ernst Bachmaier, Elisabeth Egger, Thomas Früwirth, Dietmar Hintringer, Yvonne Marzinke, Wolfgang Schattauer, Wolfgang Steinbichler und Andreas Zirkl.
Voller Fokus auf Paris
Moshkovich lebt seit 8 Jahren in Österreich und startete heuer erstmals für rot-weiß-rot: „Ich bin sehr froh, dass ich gleich im ersten Jahr für Österreich beim Gesamtweltcup erfolgreich war. Ich bin hier sehr glücklich, Tirol ist meine Heimat“, erklärt die Athletin und erzählt weiter: „Ich hab nach meinem ersten Sieg im Zeitfahren heuer gemerkt, dass ich gut dabei bin. Das hat mir Selbstsicherheit gegeben. Jedes Rennen ist wichtig, um Quali-Punkte für die Paralympics 2024 in Paris zu sammeln.“
Nach dem Nationenwechsel hat Moshkovich ein Jahr keine Starterlaubnis für die WM und EM. Langweilig wird ihr aber nicht: „Die Hauptsaison ist für mich beendet. Ich widme mich jetzt jeden Tag dem Training. Im Frühjahr 2024 werde ich in den Quali-Rennen für Paris wieder voll angreifen. Bis dahin zählt jeder Tag.“