Noah Rainer will Tischtennis-Staatsmeister werden
Das dritte Septemberwochenende 2020 steht ganz im Zeichen der Schlägersportarten: Ab 18. September legt die Wheelchairtennis Tour Austria ihren 3. Stopp im TC Bad Ischl ein. Am 19. September kämpfen die Para-Tischtennis-Asse um Österreichische Staatsmeistertitel. Das Besondere daran: Es ist die erste Indoor-Veranstaltung, die der Österreichische Behindertensport in diesem Jahr veranstaltet.
Um die Sicherheit der Gesundheit aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu gewährleisten, wird in zwei Hallen im Sportzentrum Alte Au in Stockerau gespielt. Die Klassen 1-5 (sitende Klassen) duellieren sich in der großen Ballsporthalle, die stehende Klassen (6-10) in der Stanislaw Fraczyk Arena. Ein weiterer Standort ist das BBRZ Linz, in dem die Staatsmeistertitel der Klasse 11 (SportlerInnen und Sportler mit mentaler Behinderung) zeitgleich ausgetragen werden. Knapp 50 Spielerinnen und Spieler sind gemeldet: Unter ihnen Vereinssportler, Paralympics-Medaillengewinner, Weltmeister, Europameister, aktuelle Sportler des Heeressportzentrums sowie zahlreiche Talente.
Einer der größten Zukunftshoffnungen im österreichischen Para-Tischtennissport ist Noah Rainer. Der 17-jährige Kärntner freut sich auf den Schlagabtausch an der Tischtennissplatte: "Ich bin fit und sehr froh, wieder einen Wettkampf im Tischtennis bestreiten zu können. Nach einem halben Jahr Matchpause ist das ein richtig schönes Gefühl."
Rainer ist ohne rechten Unterarm geboren worden und hat die Corona-Pause für die Stärkung der rechten Körperseite genutzt: "Das Trainieren macht zwar viel Spaß, aber jeder Sportler möchte sich mit anderen vergleichen. Ich habe während der Pause im Fitnessstudio hart an der Körperstabilität, vor allem auf der rechten Seite, gearbeitet. Ich konnte auch meine Schnellkraft verbessern und erwarte mir dadurch Vorteile im Wettkampf."
Rainer, der für den Behindertensportverein Villach antritt, ist ein absoluter Multisportler. Neben Tischtennis geht er leidenschaftlich gerne Schwimmen, Laufen und Radfahren. Auch den Tennisschläger schwingt er neben dem Tischtennisschläger regelmäßig. "Ich bin fit und bereit. Mein Ziel ist ganz klar, Staatsmeister zu werden", sagt das selbstbewusste Talent.
Trotz der vorgeschriebenen Sicherheitsabstände freut sich Rainer auf viele bekannte Gesichter: "Ich schätze die Veranstaltungen des Österreichischen Behindertensportverbands sehr, da es immer sehr familiär zugeht. Wir Behindertensportler kennen, respektieren und mögen uns." Rainer hat auch schon weitere Ziele vor Augen: "Demnächst möchte ich meine ersten Weltranglistenturniere spielen und dort gut abschneiden. Langfristig ist eine Teilnahme an den Paralympics 2024 in Paris mein großer Traum."
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