Jahresrückblick, Teil 2: März bis Mai
ÖBSV IM GESPRÄCH zieht eine erste und positive Bilanz: 13 Diskussionsrunden zum Behindertensport hat der ÖBSV seit Mitte Dezember auf Facebook Live abgehalten. Die Themen waren so vielfältig wie die Gäste. Gesprächspartnerinnen und -partner wie Hermann Mayrhuber (Sportlicher Leiter Para-Skisport im ÖSV), Margit Straka (Präsidentin des WBSV, Vize-Präsidentin des ÖBSV), Petra Huber (Generalsekretärin des ÖPC) boten dabei Woche für Woche interessante Einblicke in die Welt des Behindertensports.
Das Para-Schwimm-Team mit Janina Falk, Andreas Ernhofer, Andreas Onea und Sabine Weber-Treiber ist mitten in der Vorbereitung auf die EM und die Paralympics. Dazu fliegt man Ende März auf Trainingslager auf Teneriffa.
Im Rollstuhl-Basketball feiern die Sitting Bulls ihren neunten Titel in Serie, die Broncos jubeln über Rang zwei und das Nationalteam will wieder Vollgas geben. Der Rollstuhlbasketball in Österreich ist auf einem guten Weg. Philipp Hochenburger von den Sitting Bulls: „Wir haben hart gearbeitet, gleichzeitig nicht auf den Spaß im Spiel und im Training vergessen. Wir waren ja alle froh, dass wir trotz der Pandemie und den Einschränkungen spielen konnten. Jetzt heißt es volle Konzentration mit dem Nationalteam auf die B-EM im Sommer in Athen.“
In vier Kursteilen, die sich von Mitte April bis Mitte Juli 2021 über insgesamt drei Wochen dauern, bildet der ÖBSV 18 neue Instruktorinnen und Instruktoren für den Behindertensport aus. Die Instruktorenausbildung ist staatlich anerkannt. Das Ausbildungsangebot ist dabei sehr abwechslungsreich und flächendeckend gestaltet. Die Ausbildung im Frühjahr 2021 erfolgt gemeinsam mit der Bundessportakademie in Linz. Der erste Teil findet auch in der Landeshauptstadt statt. Mehr zu den Ausbildungen
Das Para-Schwimm-Team mit Janina Falk, Andreas Onea, Andreas Ernhofer und Sabine Weber-Treiber feiert bei den World Para Swimming Series in Lignano tolle Erfolge: Nicht weniger als neun Goldene, Österreichische Rekorde und weitere Stockerlplätze holt das Team. Der Weg Richtung EM und Paralympics stimmt.
Hermann Mayrhuber ist Jahr Para-Skireferent beim ÖSV. Unter ihm finden die ersten gemeinsamen Meisterschaften für Skifahrerinnen und Skifahrer mit mentalen und körperlichen Behinderungen statt. Sein Ziel im Frühjahr 2021: Ein großes Team zu den Paralympics zu bringen. Die Bewerbe auf der Gerlitzen in Kärnten setzen dahingehend ein Ausrufzeichen. Mein oberstes Ziel ist aber, soviel Athletinnen und Athleten wie möglich zu den Paralympics zu bringen. Mayrhuber: “Speziell im Nachwuchs haben wir dafür heuer schon tolle Fortschritte erzielt, und das in allen drei Bereichen, also Ski Alpin, Ski Nordisch und Snowboard. Bei den arrivierten Sportlerinnen und Sportlern will ich durch noch bessere Infrastruktur und Trainingsmöglichkeiten die letzten paar Zehntel und Hundertstel rausholen.“
Saison-Start der Paraleichtathletik: Renn-Rollstuhl-Fahrer Thomas Geierspichler holt beim dritten und letzten internationalen Bahnmeeting in der Schweiz mit einem Sieg über die 1.500m den High Performance Standard. Damit ist seine Chance auf die paralympischen Spiele am Leben. Natalija Eder und Bil Marinkovic sind durch Leistungen aus dem Jahr 2019 schon qualifiziert.Das ÖBSV-Team sichert sich bei den Para-Schwimm-Europameisterschaften auf Madeira fünf Medaillen. Janina Falk fügt ihrer Sammlung am Schlusstag Silber über 100 m Delfin hinzu, es ist ihre dritte Medaille bei der EM und der krönende Abschluss für die 18-jährige. Über die 100 Meter Delfin platziert sich nur Jessica-Jane Applegate aus Großbritannien vor der Österreicherin. Neben den drei Medaillen von Falk darf das Team bei dieser EM noch zweimal jubeln: Andreas Ernhofer gewinnt Bronze über 50 m Brust, Andreas Onea Bronze über 200 m Lagen. Ernhofer: „Das Top-3-Ergebnis im Vorlauf war eine super Motivation, im Finale alles zu geben. Dafür habe ich mir gemeinsam mit meiner Mutter, die Sportpsychologin ist, ein Drehbuch zurechtgelegt, damit ich dort dann körperlich und mental alles abrufen kann. Bei einem Großereignis ist es oft schwer, gleich zu Beginn abzuliefern. Umso glücklicher bin ich über Bronze!" (Mehr zu Ernhofers Erfolgsrezept ab Seite 16) Für den 28-jährigen Niederösterreicher Onea ist es bereits die elfte Medaille bei einem Großereignis. Onea: „Ich kann kaum in Worte fassen was da gerade passiert ist. Bis zum Ende des Rennens bin ich voll mit dem späteren Sieger mitgegangen und habe das Tempo gut ausgehalten. Für den Endspurt war es dann aber leider doch zu schnell für mich. Aber dieses Rennen hat mir bewiesen, dass ich vorne mitschwimmen kann.“
Beim Trainingscamp in Schielleiten schrillt für das Österreichische Nationalteam im Rollstuhl-Rugby endlich wieder die Pfeife zum Anpfiff. Beim Trainingslager geht es aber nicht nur um das Spiel selbst, es geht darum die kleine, aber eingeschworene Gemeinschaft wieder zu vereinen. Isudin Ramic, einer der erfahrensten Spieler im Team: "Rugby hat mich nach meinem Unfall gerettet und ist ein wichtiger Teil meines Lebens". Für ihn ist aber auch klar, dass man die Rückkehr langsam angehen wird. "Deshalb werden wir 2021 nicht an der geplanten B-EM teilnehmen. Die Vorbereitungszeit ist zu kurz, die Verletzungsgefahr damit auch zu hoch", so Ramic.
Das Österreichische Team der Rollstuhl-Tennis-Spieler schafft die Qualifikation für das Finalturnier des BNP Paribas World Team Cup im Herbst auf Sardinien. Im ersten Spiel schlagen die Österreicher am Portugal 3:0 schlagen. Sowohl Nico Langmann als auch Josef Riegler können ihre Einzel für sich entscheiden und auch das Doppel Langmann/Legner gewinnt gegen die Portugiesen souverän. Im alles entscheidenden Spiel gegen Deutschland steht es nach den Einzeln 1:1, im Doppel siegen Langmann/Legner dann in drei Sätzen.
Von 21. bis 25. Mai findet in Faak am See das dritte ÖBSV-Sportcamp NUR für Mädchen und Frauen statt. Es ist der Auftakt zu einer Vielzahl an Sportwochen im 70-Jahr-Jubiläum. Zu den Sportwochen im Jahr 2022