Frühwirth feiert Wettkampf-Comeback
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"Als Leistungssportler ist es das Schönste, sich mit anderen Athleten im Wettkampf zu messen." Dieses Zitat stammt von Paratriathlet und Paracycler Thomas "Tigger Tom" Frühwirth, der aktuell bei den Paralympics in Tokio gegen die weltbesten Handbiker um olympisches Edelmetall kämpfen sollte. Aufgrund der Verlegung des Großereignisses ins Jahr 2021 ist dieser Plan aufgeschoben: Beim Knappenman im Lausitzer Seenland konnte Frühwirth aber wieder an einem offiziellen Bewerb teilnehmen.
"Da die ersten UCI-Paracyclingrennen erst ab 4. Oktober stattfinden, habe ich mich dazu entschlossen, bei diesem besonderen Langdistanz-Triathlon zu starten. Ich wollte etwas Neues erleben", erläutert der 39-Jährige, der sich bei seinen privaten Testwettkämpfen in bestechender Form gezeigt hat (Halb-Iron-Man in 3 Stunden, 35 Minuten und 34 Sekunden). Frühwirth hat sich damit einiges vorgenommen, die Daten des Knappenman unterstreichen die Herausforderung: 3,8 - 170 - 42,2. Das sind die Kilometer, die Frühwirth schwimmen, handbiken und im Rennrollstuhl zurücklegen musste.
Für den Extremsportler startete das herausfordernde Erlebnis naturgemäß im Wasser: "Das Schwimmen verlief ziemlich stressfrei, nach 1 Stunde, 2 Minuten und 30 Sekunden war ich wieder an Land. Ich konnte die zwölftbeste Schwimmzeit aller Teilnehmer erreichen, obwohl ich aus der fünften Welle gestartet bin und mich durchkämpfen musste."
Beim Handbiken setzte Frühwirth seine starke Performance fort: "Ich fand von Beginn an einen sehr guten Rhythmus und konnte die geplante Leistung bis zum Schluss durchziehen. Trotz der welligen, um zehn Kilometer verkürzten Strecke mit vielen Kurven habe ich einen Schnitt von 38,6 km/h erreicht und war 4 Stunden, 23 Minuten und 45 Sekunden am Rad. Das war die achtbeste Zeit im Teilnehmerfeld. Darauf bin ich stolz, weil man bedenken muss, dass ich sie auf dem Handbike erbracht habe."
Zum Abschluss musste Frühwirth noch den Marathon bewältigen: Er erreichte nach einer Gesamtlaufzeit von 7 Stunden, 26 Minuten und 18 Sekunden das Ziel. Das Fazit des Steirers fällt überwältigend aus: "Ich habe gewusst, dass meine Form stimmt. Jetzt konnte ich das endlich offiziell bestätigen und habe zu zweiten Mal einen Ironman in unter 8 Stunden absolviert. Ich kann das Erlebnis mit einem Wort zusammenfassen: Hammer!"
Gegenüber den Veranstaltern zeigt der Ausnahmeathlet großen Respekt: "Großer Dank gilt den Veranstaltern des Knappenman. Sie haben alle Auflagen gestemmt, das COVID-19-Konzept perfekt umgesetzt und den Wettkampf reibungslos durchzogen." Für Frühwirth gilt: Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf: "Anfang September geht es gleich weiter, ich starte bei einem Staffel-Paratriathlon in Roth." Das Ziel seines Teams steht fest: " Wir wollen die Weltrekordzeit von 7 Stunden und 35 Minuten unterbieten und dabei vielleicht sogar die Schallmauer von 7 Stunden und 30 Minuten knacken."