Französischer Trainingstraum: "Die Europameisterschaft kann kommen!"
Ihr habt euer Trainingslager in Frankreich absolviert: Klingt wie ein Traum, wie war’s?
Das Trainingslager hat richtig Spaß gemacht! Wir waren an der französischen Südküste im barrierefreien Haus unseres Trainers Malik Abes zu Gast. Seine Familie hat uns perfekt umsorgt, wir konnten nach den Trainings im Pool regenerieren, ganz in der Nähe war die Trainingshalle im schönen Capestang. Das war purer Luxus! Wir konnten dank dieser perfekten Bedingungen super intensiv an uns arbeiten. Weiters haben wir die Region kennenlernen können und waren am französischen Nationalfeiertag zu Gast beim Bürgermeister und dem Präsidenten des örtlichen Handballklubs.
Worauf lag euer Fokus?
Konditionell sind wir bereits auf jenem Niveau, das wir erreichen wollten. Darum haben wir uns auf taktische Spielzüge und die Abstimmung in der Verteidigung fokussiert. Hier haben wir viel ausprobiert. Physisch haben wir uns durch Crossfit-Training am Pool noch den einen oder anderen Muskel zugelegt.
Der September mit dem sportlichen Highlight Europameisterschaft in Polen rückt näher. Wie sehr kribbelt es schon?
Die Vorfreude ist riesig. Es ist für uns alle echtes Neuland, bei so einem Turnier gegen die großen Nationen in Europa zu spielen. Wir sind gespannt, aber bereit!
Das klingt perfekt! Gab es dennoch auch etwas, das besser hätte laufen können?
Leider sind einige ehemalige Stammspieler dieses Jahr nicht dabei oder verletzt. Einige kleine Verletzungen haben auch in der Vorbereitung zu kurzen Ausfällen geführt. Man muss es aber so sehen: Durch diese Umstände gab es viele Möglichkeiten für neue talentierte Spieler, diese Lücken zu füllen und sich weiterzuentwickeln.
Wie ist die Stimmung im Team vor der EM?
Wir verstehen uns alle super! Unseren Teamspirit und den Zusammenhalt können wir auf das Spielfeld mitnehmen. Das ist eine unserer großen Stärken.
Und wie läuft es mit dem Trainerteam?
Wir haben derzeit das Glück, zwei Trainer gleichzeitig zu haben. Gemeinsam können sie das Team stets weiterentwickeln. Unser Headcoach Malik Abes hat jahrzehntelange Erfahrung im internationalen Rollstuhlbasketball und konnte bisher jedem Spieler individuell sehr viel lernen und auch das Team richtig stärken. Unser zweiter Trainer Andreas Zankl ist natürlich auch bei jeder Einheit für uns da, kann aus einer weiteren Perspektive unser Spiel sehr genau beobachten und liefert zusätzlichen Input.
Wie lief der Transport eures Equipments?
Reisen mit so vielen Rollstuhlfahrern und Sportrollstühlen ist immer spannend, funktioniert aber in der Regel ganz gut. Nach vielen Jahren ist man dann schon eingespielt. Nach Frankreich sind wir mit Bus und Anhänger gereist, das war sehr unkompliziert.
Was geht in dir vor, wenn du an die Europameisterschaft denkst?
Ich weiß, es wird jetzt bald ernst, eine gewisse Anspannung ist natürlich da und der Fokus auf dieses sportliche Highlight schärft sich. Jeder bereitet sich noch individuell sehr intensiv vor, bei den abschließenden Testspielen werden die Mechanismen im Team nochmal verfeinert. Wir schauen positiv auf das sportliche Highlight: Die Europameisterschaft kann kommen!