Alle Bilder (c) Astrid Berger

Österreich verabschiedet sich mit einem Sieg und Platz 11 von der A-EM der Rollstuhl-Basketballer in Polen.

Bekannter Gegner
Im Platzierungsspiel (Platz 11-12) bei der EM in Walbrzych wartete die russische Nationalmannschaft - man kennt einander gut, die Russen waren zwei Wochen vor der Abreise zur Europameisterschaft zu einem Turnier in Wien. Dort hatte Österreich zwei Mal verloren und einmal gewonnen. Auch beim Vorbereitungsturnier in München eine Woche vor der EM hatten die russischen Spieler die Oberhand behalten. Bereits beim Aufwärmen in der Halle hatte man den Eindruck, dass die Russen ein wenig müde sind.

Die Österreicher starteten voll motiviert und fokussiert ins Spiel, fuhren Gegenangriffe, trafen endlich die Würfe, die in den letzten Tagen nicht immer ins Schwarze getroffen hatten und man bekam den Eindruck, dass sie die Russen überrollen würden.

Nach dem ersten Viertel stand es 17:10 für Österreich – alle Punkte der Russen durch Kochetkov, der seine Mannschaft einigermaßen im Spiel hielt. Im zweiten Viertel mussten dann auch die Österreicher dem langen Turnier und den Anstrengungen der letzten Tage Tribut zollen. Auf genial heraus gespielte Punkte folgten leichtfertige Turnovers, und die Russen holten Punkt um Punkt auf. Zum Halbzeitpfiff war man wieder auf Ausgangspunkt Null – es stand 32:32.

Hin und Her
Im dritten Spielabschnitt folgte ein offener Schlagabtausch, keine Mannschaft konnte sich entscheidend absetzen. Beiden Teams gelangen einfache Punkte, die Intensität in der Defense ließ langsam nach. Bei Ablauf der Spieluhr stand es 45:44 für Österreich. Dass man in der Vorbereitung beim österreichischen Team gute Arbeit geleistet hatte, zeigte sich im letzten Viertel. Die Spieler fighteten um jeden einzelnen Ball und setzten sich leicht ab. Man wurde in der Offense nicht ungeduldig und behielt die Nerven. Die russischen Spieler steckten zwar niemals auf, aber die Österreicher spielten mit der im Laufe des Turniers gewonnenen Routine den Vorsprung sicher nach Hause.

Der Endstand von 62:56 bedeutet für Österreich Platz 11 in diesem Turnier, und die Spieler waren nach dem Match glücklich und zufrieden. 

Fazit dieses Abenteuers in der höchsten Spielklasse
Das österreichische Team konnte mit manchen Mannschaften durchaus mithalten, wenn es auch noch nicht zu Siegen oder dem Klassenerhalt gereicht hat. Der Weg ist richtig und muss so fortgesetzt werden – dann ist der neuerliche Aufstieg möglich und wird auch das Ziel sein.

Man muss sich auch vor Augen halten, dass Österreich gegen Teams gespielt hat, die wesentlich höhere Budgets und eine profefsioenllere Strukturen haben. Die Spieler der großen Mannschaften in Europa sind fast ausschließlich Profis. Die Ligen sind sehr stark, in Deutschland spielt man vor ausverkauften Hallen – und unter diesem Blickwinkel war das Auftreten der Österreicher sensationell.

Österreich bekam vor Ort Zuspruch von vielen Menschen – Personen, die seit Jahren mit dem Rollstuhlbasketball vertraut sind. Und alle bescheinigten, dass die Mannschaft von allen Teams die größten Fortschritte im Laufe des Turniers gemacht haben.

2020 heißt es wieder Gruppe B - der direkte Wiederaufstieg ist Österreich aber zuzutrauen.

Europameister wurde der amtierende Weltmeister Großbritannien. Im Finale schlugen die Briten Spanien mit 77 zu 52.

EUROPAMEISTERSCHAFTEN-IWBF RS-Basketball Div. A
Walbrzych, Polen, 7.9.2019
AUT vs RUS: 62:56

Highscorer: AUT – Hager 17, Dogan 16, Edler 12, Wastian 11; RUS – Sitnikov 18, Kochetkov 16

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