Fachausschüsse Cerebralparetiker-, Mentalbehinderten- und Hörbehindertensport
Schon 1980 wurde von August TRAXLER (NÖVSV) die Gründung eines Finanzausschusses für die gerechte Budgetverteilung zwischen Breiten- und Leistungssport, den einzelnen Landesorganisationen und den verschiedenen Behinderungsgruppen gefordert. Bundessportwart Prof. Oswald KNEISSL schloss sich dieser Forderung an.
Außerdem gab es die Verpflichtung, alle Behindertensportgruppen innerhalb des ÖVSV zu vereinen, wobei die Subventionen nicht erhöht wurden. D.h. jede neue Behindertensportgruppe verringerte die finanziellen Mittel der bisherigen Landesverbände und Behindertensportgruppen.
Fachausschuss Cerebralparetikersport
1980 wurde debattiert, ob Menschen mit Cerebralparese in den Verband aufgenommen werden sollten. Bundessportwart KNEISSL schlug vor, Erfahrungen zu sammeln und danach eine Entscheidung zu treffen. Mit der Aufnahme des Vereins für Spastiker Eingliederungstraining als vollwertiges Mitglied konnte ab 1982 der Fachausschuss für Spastikersport (später Fachausschuss für Cerebralparetiker) eingerichtet werden. Komplikationen blieben nicht aus, Umstrukturierungen konnten abhelfen.
Zunächst Sportwartin und dann Vorsitzende war Annemarie BÖHM (Wien). Dr. Anna TAUPE-LEHNER (Salzburg) war Sportwartin. Als neue Sportart wurde Boccia vom Fachausschuss aufgenommen, die Umsetzung erfolgte in Landesorganisationen, etwa in Wien mit Dr. Heinz ZWERINA und dem AVSV Wien (1992 Einrichtung der Sektion Boccia, Leitung Mag. Andrea SCHERNEY). 1993 fanden die 1. Österreichischen Boccia Meisterschaften statt und auf der Behindertensportwoche in Schielleiten wurde Boccia als Vorbereitung auf die Robin Hood Games trainiert. In Oberösterreich wurde Boccia besonders durch Michael WIESER und Michael GEILING (Behindertendorf Altenhof) gefördert, in Salzburg durch Dr. Anna TAUPE-LEHNER. Mit Vorsitzender Mag. Bettina MÖSSENBÖCK, Stellvertreter Erwin LÖBL und Fachwart Christian HORETH kam eine neue Generation in den Fachausschuss Cerebralparetikersport.
Fachausschuss Mentalbehindertensport
1982 wurde die Österreichische Diözesangemeinschaft für die Behindertengruppe der Geistig- und Mehrfachbehinderten befristet aufgenommen. 1985 bildete sich innerhalb der DSG ein eigener Sportverein, der DSG-Bundessportverein Österreichs zur Förderung des Sports für Menschen mit Geistig- und Mehrfachbehinderung welcher um Aufnahme ansuchte. Die Einrichtung des Fachausschusses für Geistig- und Mehrfachbehinderte (später Mentalbehinderte) war nicht einfach. Es stellte sich als herausfordernd heraus, den Fachausschuss in die Struktur des ÖBSV zu integrieren, da diese nicht mehr als eigenständige Mitglieder geführt wurden.
Langjähriger Vorsitzender des Fachausschusses für Mentalbehindertensport war Josef HASIBEDER (Linz). Weitere bekannte Funktionäre und Funktionärinnen waren u. a. Hermenegild LUTTENBERGER (Graz), Pepi FRANK (Eisenstadt), Mag. Fritz SCHNEEBERGER (Linz), Renate PILLER (Wien), Martina PACHER (Wien), Ulrike SKALA (Feldkirch) und Mag. Ingeborg BRANDSTÄTTER (Wien).
Fachausschuss für Hörbehindertensport
1990 wurde der Fachausschuss für Hörbehindertensport eingerichtet, nachdem die Gruppe der Gehörlosen und Hörbehinderten als ordentliches Mitglied in den ÖBSV aufgenommen wurde. Bereits 1981 wurde ein Ansuchen gestellt
Nach einigen Jahren gab es vom Österreichischen Gehörlosen Sportverband (ÖGSV) Bestrebungen die Zusammenarbeit mit dem ÖBSV zu lösen. Auch die Richtlinien des Weltverbandes der Gehörlosen „Comité International des Sports Silencieux“ CISS, welche nicht für die Kooperation mit anderen Behindertensportorganisationen sprachen, trugen nicht zur Beruhigung der Situation bei. Nach langen eingehenden Besprechungen wurde im Oktober 2002 ein Kooperationsvertrag zwischen dem ÖBSV und dem ÖGSV abgeschlossen. In Anlehnung an die internationale Sportstruktur des Gehörlosensports wurde damit dem Wunsch des ÖGSV entsprochen, als alleiniger Ansprechpartner für den Gehörlosensport anerkannt zu werden und alle Rechte und Pflichten selbst zu vertreten. Mit diesem Vertrag soll eine effektive und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Bereich des Sports für Gehörlose gewährleistet werden. Der ÖGSV ist weiterhin außerordentliches Mitglied im ÖBSV und gehörlose Sportler und Sportlerinnen bzw. Gehörlosensportvereine können über ihre Landesverbände Mitglied im ÖBSV sein.