Verband: ÖBSV verabschiedet Katerina Peltz
Fußball ohne Streiterei
“Es war 2002, als ich das erste Mal mit dem Behindertensport in Berührung gekommen bin“, erinnert sich Katerina Peltz und führt weiter aus “ich bin damals mit dem Obmann vom Versehrtensportverein Attnang/Vöcklabruck, Dietmar Ematinger auf den Fußballplatz gegangen, auf dem Menschen mit Behinderungen ein Turnier gegeneinander gespielt haben. Da gab es keine Streitereien, kein Geschrei, wie es sonst so oft im Fußball vorkommt. Das gibt es im Behindertensport nicht.“
Nach einem langen Gespräch mit Obmann Ematinger, der gleichzeitig auch als Schriftführer fungierte, wusste Katerina, was zu tun war: “Ich wollte, dass positiver über die Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung geschrieben wird. Also habe ich mich selber als Schriftführerin angeboten und diese Aufgabe von da an übernommen.“
2012 stand die Position als Obmann/Obfrau beim Oberösterreichischen Behindertensportverband offen. Der damalige Obmann, Oliver Sturmlechner, der diese Tätigkeit seit November 2007 ausübte, legte die Funktion zurück. Katerina Peltz fackelte nicht lange: “Ich hab gesagt, passt auf, ich bewerbe mich einfach. Und wurde dann schlussendlich auch zur neuen Obfrau gewählt. Aus Jux wurde schnell Ernst“, erinnert sie sich mit einem Lachen.
10 Jahre gemeinsames Schaffen
“Ich wünsche mir, dass der Stellenwert des Behindertensports sichtbarer wird. Derzeit hinken viele Medien, etwa im Fernsehen. Außerdem wünsche ich mir, dass Menschen vor einander nicht Angst haben. Ein Rollstuhl oder eine fehlende Gliedmaße darf kein Grund sein, jemanden nicht die Hand zu geben“, sagte die damals 57-Jährige kurz nach ihrem Amtsantritt in einem Interview mit den ÖO-Nachrichten.
Gesagt, getan. Über 10 Jahre engagierte sich Peltz als Obfrau, wo es nur ging und trug einen beachtlichen Teil dazu bei, dass der Behindertensport weiter professionalisiert und sichtbarer wurde. “Ich bin mit dem Anspruch angetreten, viel zu verändern. Das geht aber nur, wenn man ein tolles Team hat. Und ich konnte mich blind auf mein Büro verlassen. Sie haben alles für mich gemacht“, bedankt sich Peltz bei ihren ehemaligen Kolleginnen und Kollegen.
Eine lange Reise, eine Familie
10 Jahre lang nahm Katerina den Weg von ihrem Wohnort in Niederösterreich ins OÖBSV-Büro nach Linz auf sich. Auch ein Grund, warum jetzt Schluss ist: “Die Anreise nach Oberösterreich hat oft sehr lange gedauert und die Zeit war reif. Ich habe meinem Team gesagt, dass sie jemanden brauchen, der immer für sie da sein kann.“
Auf die Frage nach den Highlights der vergangenen Jahre hebt Peltz das stetige Miteinander im Behindertensport hervor: “Wir sind eine Familie. Ich bin von Anfang an mit offenen Armen empfangen worden, als würde man sich bereits ewig kennen. Der Kontakt mit den Menschen, mit den Sportlerinnen und Sportlern und der Zusammenhalt sind einmalig.“
Danke
Nach Jahrzehnten voller Herzblut, Engagement und Einsatz für den Behindertensport wurde Katerina Peltz im Rahmen letzten Vorstandssitzung 2022 feierlich verabschiedet. ÖBSV-Präsidentin Brigitte Jank und Generalsekretär Matthias Bogner sprachen Dankesworte und überreichten einen Geschenkkorb.
Der ÖBSV bedankt sich bei dir, Katerina, für dein jahrzehntelanges Engagement für den Behindertensport.