Staatsmeisterschaften Schwimmen: Über Grenzen hinaus bis zum Weltrekord

Sieben Sportlerinnen stehen auf dem Podest und jubeln über ihre Medaillen. Sie stehen eng zusammen, da sehr wenig Platz ist. Es sind Sportlerinnen mit Downsyndrom und mentaler Behinderung. Sie tragen grüne und blaue Shirts.
Tolle Leistungen, Medaillen, Emotionen und Jubel - das waren die Österreichischen Staatsmeisterschaften im Schwimmen 2025. © StBSV

Rekorde, Edelmetall und ein gigantischer Pokal: Am Wochenende sorgte Österreichs Para-Schwimmszene bei den 72. Österreichischen Staatsmeisterschaften und Österreichischen Meisterschaften für großen Sport und beste Unterhaltung.

Neue Gesichter und alte Hasen

Die österreichischen Staatsmeisterschaften und Meisterschaften für Schwimmerinnen und Schwimmer mit unterschiedlichsten Behinderungen sind jedes Jahr ein Spektakel. Knapp 70 Athletinnen und Athleten aller Altersklassen traten am vergangenen Wochenende die Reise in die Steiermark an – mit dem Ziel, eine Medaille mit nach Hause zu bringen. Im Hallenbad Kapfenberg versammelten sich gleichermaßen Newcomer bei ihren ersten Meisterschaften und Paralympics-Teilnehmer, die mehr Goldmedaillen als Lenze auf dem Buckel haben. Diese bunte Mischung macht das Event so besonders.

Für einen reibungslosen Ablauf sorgten StBSV-Vizepräsidentin Hermi Luttenberger gemeinsam mit dem Obmann des SV Kapfenberg, Schwimmreferent Florian Maierhofer sowie zahlreichen helfenden Händen, die den Athletinnen und Athleten mit Rat und Tat zur Seite standen.

Vollgas im Kampf um die Staatsmeistertitel © StBSV
Jakob Schumacher präsentiert seine Ausbeute © Lena Blazek

Spannender Kampf um Gold

Die Sportlerinnen und Sportler hatten im Einzel wie auch in der Staffel zwei intensive Wettkampftage vor sich – Freistil, Brustschwimmen, Lagen und Schmetterling über 50 m, 100 m, 200 m und 400 m verlangten den Teilnehmenden alles ab.

Goldhamster dieser Staatsmeisterschaften waren einmal mehr Janina Falk sowie Jakob Schumacher mit fünf Goldmedaillen. Sabine Weber-Treiber war dreimal erfolgreich. Angelika Angerer und Andreas Ernhofer sicherten sich je zwei Titel. Einen Staatsmeistertitel holten sich Sasa Stojkovic, Carina Premstaller, Lukas Hartl, Daniela Angerer und Andreas Onea.

Bei den Österreichischen Meisterschaften stand das Duo Paula Obenaus und Dominik Lipp mit jeweils drei Titeln im Rampenlicht. Katharina Rainer schwamm zweimal zu Gold. Über einen Titel jubelten Felix Schnabl, Anna-Lena Stocker, Luka Zovko, Maria Rettenbacher, Janina Falk, Judith Egger, Klaus Ryba, Michael Ramsbacher und Justyna Steinberger.  

In der Staffel stand das Quartett Kohlweiss, Ramsbacher, Hartl, Hummel vom BSV Spittal zweimal ganz oben auf dem Podest.

Emotionen, Weltrekord und eine Hochzeit

Routinier Andreas Onea gewann in Kapfenberg seinen 51. Staatsmeistertitel – genau 20 Jahre nach seinem ersten Titel im selben Becken. Dieser emotionale Meilenstein markiert für ihn den symbolischen Durchbruch der 50-Titel-Grenze: „Dass ich genau hier, zwei Jahrzehnte nach meinem allerersten Titel, meinen 51. holen durfte, berührt mich sehr. Diese Zahl steht für so viele Momente – für Höhen, Tiefen, unzählige Trainingsstunden und das tiefe Wissen: Wer dranbleibt, kann Großes erreichen“, so Onea rückblickend.

Auch für Oneas „Partner in Crime“, Andreas Ernhofer, werden die Meisterschaften in Kapfenberg unvergesslich bleiben. Der Heeressportler stellte sechs neue österreichische Rekorde auf und holte zwei Titel. Besonders beeindruckend: Über 100 m Rücken verbesserte er sich um eine weitere Sekunde und unterbot damit klar seine eigene Weltrekordzeit vom 26. April 2025: „Ich bin stolz, zufrieden und unglaublich dankbar für dieses fantastische Wochenende“, so Ernhofer nach dem Wettkampf. Auch nach Punkten war der Vizeweltmeister der erfolgreichste Athlet an diesem Wochenende. Als Belohnung dafür erhielt er wohl einen der größten Pokale, den die heimische Sportszene gesehen hat. Bei der Heimfahrt wurde dieser vorbildlich am Rücksitz angeschnallt. 

Nun steht für ihn ein ganz besonderes Ereignis bevor: Die nächste große Etappe ist kein Wettkampf, sondern seine Hochzeit. „Ich kann es kaum erwarten“, freut sich der frischgebackene Staatsmeister auf den kommenden Meilenstein seines Lebens.

Andreas Ernhofer mit dem Pokal aller Pokale © StBSV
Marco Unterlechner knackte zwei Jugendrekorde © StBSV

Rekordzeiten in Kapfenberg

Aber nicht nur Andreas Ernhofer lieferte Spitzenleistungen ab: Sage und schreibe 26 neue Rekorde stellten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am vergangenen Wochenende auf.

Youngster Jakob Schumacher knackte vier österreichische Rekorde, Angelika Angerer und Sabine Weber-Treiber jeweils drei. Gernot Platzer, Sasa Stojkovic, Janina Falk und Justyna Steinberger stellten je einen neuen Rekord auf.

Für neue Jugendrekorde sorgten Marco Unterlechner mit zwei neuen Bestzeiten, Nina Anfang und Christina Krenn mit je einem Rekord.

Ein sensationelles Wochenende mit sensationellen Leistungen – die ÖBSV-Familie gratuliert herzlich!

Alle Ergebnisse im Detail findet ihr HIER

© StBSV
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