Rollstuhl-Basketball: Matthias Wastian verkündet Karriereende im Rolli-Basketball-Nationalteam
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Erstmals durfte Matthias Wastian das Teamdress im Jahre 1999 überstreifen. Danach folgten ebenso herausfordernde wie erfolgreiche Jahre. Zu den größten Erfolgen zählen neben 16 Basketball-Staatsmeistertitel auf Vereinsebene und dem Triumph bei der erstmaligen 3x3 EM im Rollstuhl-Basketball, die Viertelfinalteilnahme bei der Europameisterschaft 2021 in Madrid. Doch zuerst zurück zum Anfang.
Seit 1998 ist Matthias Wastian im Rollstuhl-Basketball aktiv. Sein eher ungewöhnlicher Weg führte ihn über Tischtennis und Badminton schließlich über den Schulsport zum Basketball. Alles begann im BRG/GRG St. Veit an der Glan. Mit 13 Jahren probierte er zum ersten Mal Rollstuhl-Basketball aus. Danach ging es schnell. Eher durch Zufall zum Rolli-Basketball gekommen, war rasch klar, dass ihn dieser Sport nicht mehr loslässt. „Ich habe diesen Sport von der ersten Sekunde an zu lieben gelernt“, beschreibt Wastian seine ersten Versuche im Rollstuhl-Basketball. Schon früh erkannten nicht nur Vereinstrainer und Mitspieler sein enormes Potenzial. Seine körperlichen Voraussetzungen, darunter Fitness und Schnelligkeit, gepaart mit seiner Begeisterung für den Sport, machten ihn schnell zu einem aufstrebenden Spieler. Die erste Einberufung ins Nationalteam ließ nicht lange auf sich warten. Unter dem damaligen Nationaltrainer Andy Zankl gab er sein Debüt.
Erfolge
„Mit der Viertelfinalteilnahme bei der EM 2021 und dem 8. Platz hätten wir in unseren kühnsten Träumen nicht gerechnet“, erzählt Wastian rückblickend über den sportlichen Höhepunkt seiner Nationalteamkarriere. Als emotionales Highlight hebt Matthias Wastian aber die allgemeine Entwicklung des Rollstuhl-Basketballs in Österreich hervor. „Als ich ins Nationalteam kam, spielten wir in den ersten Jahren noch konstant in der Division B. Die B-EM findet alle zwei Jahre statt. In der Zeit dazwischen gab es eigentlich keine Nationalteam-Aktivitäten. Das brachte uns als Team natürlich nicht weiter.“ In den darauffolgenden Jahren änderte sich dies jedoch grundlegend. Auch abseits des Spielfelds engagierte sich der Kärntner für bessere Bedingungen im Rollstuhl-Basketball. Gemeinsam mit anderen Kollegen setzte er sich dafür ein, jungen Spielern den Weg ins Nationalteam zu erleichtern. Dieser Einsatz hat sich ausgezahlt, denn bei späteren Europameisterschaften waren genau diese Spieler wichtige Leistungsträger.
Künftige Aufgaben
Als Führungsspieler und Kapitän des Nationalteams wird Wastian dem Team zukünftig fehlen. Doch er ist überzeugt, dass in jedem Umbruch eine große Chance steckt. Wer seine Rolle als Kapitän übernehmen wird, ist noch nicht entschieden, aber er ist sich sicher, dass das Team in guten Händen ist. Mit Piotr Luczinsky wurde ein neuer Trainer mit umfangreicher internationaler Erfahrung gewonnen. Seinem Vorgänger Malik Abes zollt Wastian großen Dank: „Ohne ihn wären wir heute nicht da, wo wir stehen. Er hat maßgeblich zu unserem Erfolg beigetragen.“
Die neu gewonnene Zeit weiß Matthias Wastian auf jeden Fall sinnvoll zu nutzen. Neben seinem Job als technischer Mathematiker und aktiver Spieler bei den Coloplast Sitting Bulls möchte er diese vor allem seiner Familie widmen. Dennoch bleibt er dem Rollstuhl-Basketball-Nationalteam emotional verbunden, da das Team für ihn wie eine zweite kleine Familie geworden ist. „Ich werde sicher einer der größten Fans der kommenden Jahre, wenn nicht Jahrzehnte sein. Wann immer es mir möglich ist, werde ich vor Ort sein, und wenn jemand eine Frage hat oder sportlich weiterkommen möchte, stehe ich gerne zur Verfügung“, zeigt sich Wastian auch abseits des Spielfelds als absoluter Teamplayer.
Der Fokus liegt künftig auf den Aufgaben bei seinem Verein, den Coloplast Sitting Bulls. Im Oktober startet er gemeinsam mit seinem Team in die neue Saison. Am 26. Oktober 2024 warten mit den Coloplast Sitting Bulls 2 und den Rebound Warriors/RSC Heindl die ersten Gegner.
Wir sagen danke für die Zeit im Nationalteam und wünschen viel Erfolg für die kommende Saison!