
Die Sportwochen: Herz des ÖBSV
Alles begann im Jahr 1951: Die erste Versehrtensportwoche fand in Wien statt – noch sieben Jahre vor der Gründung des Österreichischen Versehrtensportverbandes, welcher später der ÖBSV wurde. Seit 1953 gibt es das Bundessportheim Schielleiten, wo bis zum Jahr 2021 etliche Wochen und Camps des ÖBSV über die Bühne gegangen sind und ganz sicher etliche weitere folgen werden.
2022 bietet Altbewährtes und Neues
Das Frauen- und Mädchen- Sportcamp am Faakersee geht in die vierte Runde, die Wassersportwoche in die zweite, und die Aktivsportwoche für Kinder und Jugendliche im Rollstuhl findet aufgrund der vielen Anmeldungen erneut gleich an zwei Wochen statt. Eine weitere zweite Runde legt die Integrations- Sportwoche für Menschen mit Fluchterfahrung und Behinderung hin.
Klassiker wie die Multisportwoche für Blinde und Sehbehinderte oder die Behindertensport-Ausbildungswoche runden das Programm ab. Was allen Sportwochen und Camps gemein ist: Die Betreuung erfolgt ausschließlich durch erfahrene und staatlich geprüfte Trainerinnen und Übungsleiter, welche oft von Physiotherapeutinnen, Mobilitätstrainern, Begleitsportlerinnen und Sportwissenschaftlern unterstützt werden.
Drei Persönlichkeiten im Behindertensport erzählen
Doch was genau macht die Sportwochen und Camps des ÖBSV aus? Drei Persönlichkeiten im Behindertensport, die seit Jahren bzw. Jahrzehnten Camps organisieren, erzählen uns, warum sie dabei sind, waren, wieder dabei sein werden und was die Faszination Behindertensportwoche ausmacht.
Karl Mayr, Vorsitzender des KG-Blindensport (Bild oben)
„Meine erste Sportwoche? 1985, als Teilnehmer zur Vorbereitung auf die Leichtathletik-EM in Rom. 1997 habe ich dann zum ersten Mal eine Sportwoche geleitet: 1997, im BSFZ Schielleiten mit insgesamt 14 Mitwirkenden. Meine stärkste Erinnerung an diese Woche ist, dass ich mir geschworen habe, daraus eine attraktive Sport- und Bewegungswoche zu machen, die für den Blinden- und Sehbehindertensport einzigartig werden soll. Heute wissen wir, dass das gelungen ist – mit der Multisportwoche. Sport entwickelt sich mehr und mehr zu einem Lebensgefühl, vom Wahnsinn „Höher-Schneller- Stärker“ wird man in Zukunft deutlich entfernen. Bewegungsbedürfnisse jeder Art und zu jeder Zeit wollen erfüllt werden, was gerade im Behindertensport aber kaum ausreichend zu befrieden sein wird. Daher werden zeitlich geblockte Dienstleistungen an die eigene Gesundheit noch mehr in den Vordergrund rücken. Bewegungsangebote in Form von Sportwochen für Menschen mit Behinderungen werden mehr denn je von Communities abhängig sein und müssen noch viel mehr zum Unterhaltungselement werden um so an Attraktivität zu gewinnen.“
René Schönberger, Vorsitzender KG-Mentalbehindertensport (Bild oben)
„An meine erste Sportwoche erinnere ich mich noch sehr gut. Es war im Jahr 2012 auf einer Sommersportwoche im BSFZ Schielleiten von Martina Pacher. Ich wurde gefragt, ob ich mir den Vorsitz des KG-Mentalbehindertensport vorstellen könnte. Ich sagte, ich müsse mir erst ein Bild vom Mentalbehindertensport machen. Ich durfte als ausgebildeter Mentalcoach eine Woche bei einer M-Sportwoche dabei sein. Das war sehr spannend und interessant. Du bekommst mehr zurück als du gibst, das ist einzigartig im Sport! Seit 2013 bin ich nun Vorsitzender des Kompetenzgremiums Mentalbehindertensport im ÖBSV. Unsere Sportwochen sind ein wichtiger Beitrag für den Breitensport. Du kannst verschiedene Sportarten ausprobieren. In den letzten zehn Jahren sind wir weitergewachsen, mit mehr begeisterten Teilnehmerinnen, engagierten Trainern und Betreuerinnen.“
Bettina Mössenböck, Vorsitzende KG- Cerebralparetikersport (Bild oben)
„Ich bin in Schielleiten schon seit den 90er-Jahren dabei, ebenso auf Skikursen. Anfangs als Übungsleiterin und Betreuerin, als Begleitperson für eine Rollstuhlfahrerin, danach relativ schnell als Skilehrerin. Sportwochen leite ich im Sommer seit 2004. Damals noch in Maria Alm, jetzt in Obertraun. Skikurse leite ich seit über 25 Jahren als Kursleiterin. Ich habe die Monoskikurse ffür Kinder und Jugendliche gegründet, eine der ersten Teilnehmerinnen war die spätere Paralympics-Siegerin Claudia Lösch. Allen Wochen gemein ist, dass es um viel mehr als nur um Sport geht. Es geht um das Zusammensein, darum, Gleichgesinnte kennenzulernen, Spaß zu haben, Erfahrungen auszutauschen, sich gegenseitig Mut zu machen, voneinander zu lernen, Freundschaften zu knüpfen und zu erleben, wie gut Bewegung und Sport für Körper, Geist und Seele sind. Ich wünsche mir, dass es auch in zehn Jahren noch Menschen gibt, die bereit sind, diese Sportwochen und Skikurse zu organisieren und mitzuarbeiten, um weiterhin möglichst vielen Menschen mit Behinderung und ihren Familien und Freunden schöne Sportwochen und Skikurse zu ermöglichen.“







![[Translate to Deutsch (Leichte Sprache):] Gruppenfoto. Zahlreiche Personen, viele davon in E-Rollstühlen haben sich für ein Gruppenfoto vor einem grünen Zaun aufgestellt und jubeln in die Kamera. Viele Personen haben beide Arme in die Höhe gestreckt.](/fileadmin/_processed_/0/6/csm_IMG_8976_9bf2fd5423.jpeg)
![[Translate to Deutsch (Leichte Sprache):] Zwei Gruppen stehen sich gegenüber und halten sich am selben Seil fest. Sie stehen auf einer Wiese und warten auf das Signal zum Ziehen.](/fileadmin/_processed_/8/e/csm_IMG_5341_0fb622870a.jpg)
![[Translate to Deutsch (Leichte Sprache):] Fünf Personen sitzen und stehen auf einer Bank und blicken in die Kamera. Hinter ihnen ein Alpenpanorama mit Berglandschaften, Wanderwegen und Wäldern.](/fileadmin/_processed_/3/b/csm_IMG-20250812-WA0020_723486cddd.jpg)
![[Translate to Deutsch (Leichte Sprache):] Ein junge Dame im Rollstuhl nutzt einen Becher voller Wasser, um einen Herren abzuspritzen. Beide lachen dabei und befinden sich auf der Laufbahn des Bundesportzentrums.](/fileadmin/_processed_/8/8/csm_Familiensportwoche_630_c2b34bdaae.jpg)
![[Translate to Deutsch (Leichte Sprache):] Gruppenfoto der Sportwochen-Steilnehmer. Die Sportlerinnen und Sportler sowie das Betreuerteam auf einem Gruppenfoto auf einer Wiese. Die Teilnehmenden halten Urkunden in die Kamera und lachen. Im Hintergrund zeichnet sich ein Wald ab und dahinter die Berge.](/fileadmin/_processed_/2/e/csm_image00002_c0befe5286.jpeg)
![[Translate to Deutsch (Leichte Sprache):] Die Schülerinnen und Schüler haben sich auf der roten Laufbahn für ein Gruppenfoto mit den Trainerinnen und Trainern versammelt. Manche sitzen im Rollstuhl, manche stehen. Dahinter befindet sich eine große Wiese mit Bäumen.](/fileadmin/_processed_/f/7/csm_WhatsApp_Image_2025-07-04_at_10.54.03__4__295a8de51d.jpg)
![[Translate to Deutsch (Leichte Sprache):] Drei Teilnehmer stehen auf einer Straße im Wald, hinter ihnen zahlreiche Bäume. Sie tragen Klettergurte für den Hochseilgarten. Zwei von ihnen haben das Downsyndrom. Sie lachen in die Kamera und haben die Arme um die Schultern des anderen gelegt.](/fileadmin/oebsv/bilder/Newsbeitr%C3%A4ge/2025/Juli_2025/Sportwoche/e9c3d800-199e-423f-9ff9-1a8cb943c271_2.jpeg)

![[Translate to Deutsch (Leichte Sprache):] Ein junges Mädchen im Rollstuhl wirft eine kleine blaue Rakete. Sie hat die Rakete in der linken Hand und holt zum Wurf aus. Blindensportlerin Natalija Eder steht daneben. Sie trägt ein blaues Shirt und eine Sonnenbrille.](/fileadmin/_processed_/f/8/csm_DSC05112_3f9a470424.jpg)
![[Translate to Deutsch (Leichte Sprache):] Gruppenfoto von der Sportwoche. Die Teilnehmerinnen bestehend aus Sportlerinnen und Trainerinnen auf der Leichtathletik-Laufbahn im Bundessportzentrum. Die Gruppe lacht in die Kamera, im Hintergrund sieht man den Sportplatz und den angrenzenden Wald.](/fileadmin/_processed_/5/1/csm_44_-_%C3%96BSV_Faaker_See_7._Juni_2025-9278_1f0f49af37.jpg)


![[Translate to Deutsch (Leichte Sprache):] Ein Team an Teilnehmern der Sportwoche läuft eine Straße entlang, im Hintergrund befindet sich das gelbe Schloss Schielleiten. Ein Teilnehmer ist im Rollstuhl unterwegs, eine Teilnehmerin liest die Karte](/fileadmin/_processed_/d/3/csm_DSC04222-2_696fb21f47.jpg)
