Sportschießen: Training für sehbehinderte Sportschützinnen und -schützen in Salzburg

Ein Blindenschütze setzt mit dem Gewehr zum Schuss an. Hinter ihm steht der Trainer und beobachtet das Geschehen.
Den Athletinnen und Athleten wurde am Schießstand volle Konzentration abverlangt. © Andreas Lamfalusi

Im Oktober 2025 hieß es: Ohren spitzen, Haltung prüfen, Technik perfektionieren! 

Unter der Leitung des Tiroler Sportschützen Andreas Lamfalusi fand im ULSZ Hallein/Rif ein viertägiges Spezialtraining für sehbehinderte Schützinnen und Schützen statt. Unterstützt wurde der staatlich geprüfte Trainer von einem engagierten Betreuerteam, das den Teilnehmerinnen und Teilnehmern – Theresia Schober, Angelika Goller, Andreas Lamfalusi und Bernhard Pichler – zur Seite stand.

Feinabstimmung im Klang der Präzision

Feinabstimmung im Klang der Präzision

Der Trainingsauftakt am Donnerstag begann nach einer kurzen Vorstellungsrunde direkt mit dem Schwerpunkt des diesjährigen Lehrgangs: Trockentraining und die Tonanalyse bei der Schussabgabe.
Denn beim Schießen mit akustischer Zielhilfe spielt das Gehör die Hauptrolle: Unterschiedliche Tonhöhen zeigen an, wie nah der Schütze dem Zentrum der Scheibe ist. „Die wahre Kunst liegt darin, den Schuss genau im richtigen Moment auszulösen – ohne Bewegung, ohne Zögern. Der perfekte Schuss muss den Schützen fast überraschen“, erklärt Andreas Lamfalusi.

Trainieren ohne Munition – Konzentration pur

An den folgenden Tagen wurde an Präzision, Haltung und Technik gefeilt – und das meist ohne scharfe Munition. Das Ziel: Das Gefühl für Waffe, Körper und Ton zu schärfen. Eine besondere Übung forderte die Teilnehmenden heraus: Zwölf Schüsse mussten mit Ansage des erwarteten Schusswerts abgegeben werden. Die Betreuer notierten die angesagten Werte, ohne Rückmeldung zu geben. Beim späteren Vergleich zeigten sich zwar noch kleine Abweichungen – doch genau darin lag der Ansporn, weiter zu trainieren und die eigene Wahrnehmung zu verfeinern.

Die Trainingsgruppe © Andreas Lamfalusi
© Andreas Lamfalusi

Körperhaltung im Fokus

Neben der akustischen Präzision stand auch die Körperhaltung im Mittelpunkt. Ob stehend frei oder sitzend mit Riemen (vergleichbar mit der Disziplin „liegend“) – der Trainer korrigierte Fehlhaltungen, um eine bessere Stabilität und geringere Muskelbelastung zu erreichen. Dank der genauen Beobachtungen der Betreuer konnten Schussabgabe und Körperbalance noch gezielter verbessert werden.

Abschluss mit Wettkampf-Feeling

Zum Abschluss der intensiven Trainingstage stellten sich die Schützinnen und Schützen einem kleinen Test-Wettkampf. Die Umsetzung des Gelernten verlangte volle Konzentration – und zeigte, dass nur konsequentes Üben weiterhin der Schlüssel zum Erfolg bleibt. 

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