Schwimmen: Para-Schwimmsport der Extraklasse in Linz

Ein Schimmer krault durch das Wasser. Er trägt eine weiße Badehaube mit der rot-weiß-roten Österreichischen Flagge darauf. Sein Gesicht ist unter Wasser, ein Arm schlägt aus dem Wasser aus.
Mit Vollgas durchs kühle Nass © Lena Blazek

Welt- und Uraltrekord geknackt: Am Wochenende standen die offenen Oberösterreichischen Landesmeisterschaften und der ÖBSV Cup am Programm. Die Para-Schwimmfamilie ließ es in Linz leistungstechnisch ordentlich krachen.

Routiniers liefern ab

70 Athletinnen und Athleten mit unterschiedlichsten Behinderungen aus ganz Österreich versammelten sich am Samstag im Parkbad Linz am Donauufer. Es stellte sich die Frage: Wer sind die besten Para-Schwimmerinnen und -Schwimmer Oberösterreichs? Diese Frage beantworteten die Athletinnen und Athleten in zahlreichen packenden Wettkämpfen. Für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sorgte der SV Gallneukirchen, Sektion Behindertensport.

Mann der Stunde war Routinier Klaus Ryba, der sich unglaubliche sechs Goldmedaillen sicherte. Auch Blindensportler Robert Bayerhofer erwischte einen fantastischen Tag und gewann drei Goldene. Maria Spacil krönte sich mit drei Triumphen zur erfolgreichsten Dame der Landesmeisterschaften, dicht gefolgt von Slavica Djuza mit zwei Goldmedaillen. Weitere Landesmeistertitel holten sich Luka Zovko (2) und Patrick Sageder (1).

© Klaus Althuber
© Klaus Althuber

Rekordjagd beim ÖBSV Cup

Neben den Medaillen auf Landesebene ging der ÖBSV Cup in seinen dritten von insgesamt sechs Bewerben über die Bühne. Im Kampf um wichtige Punkte wurde im Wasser hart gefightet. Den Beweis für die grandiosen Leistungen lieferte die hohe Zahl an gebrochenen Rekorden. Zwei Bestzeiten stachen dabei besonders hervor: Die Salzburgerin Carina Premstaller knackte den 50-Meter-Rücken-Rekord aus dem Jahr 1998. Andreas Onea bewies seinem fast sieben Jahre jüngeren Ich, dass er nichts verlernt hat, und unterbot seinen eigenen Rekord von 2018 ebenfalls über die 50 Meter Rücken um 0,36 Sekunden: „Es fühlt sich richtig gut an, zu sehen, dass das harte Training so schnell Früchte trägt. Die neue Bestzeit über 50 Meter Rücken ist eine tolle Bestätigung“, zeigte er sich zufrieden.

Über weitere Rekorde durften sich Julian Granig, Marco Unterlechner, Andreas Ernhofer, Agnes Bruckner und Christina Krenn freuen.

Neuer Weltrekord?

In der Tageswertung des Cups gab es keine Überraschungen: Die beiden Paralympics-Teilnehmer Janina Falk und Andreas Ernhofer schwammen der Konkurrenz einmal mehr davon. 

Ernhofer unterbot über die 100 Meter Rücken mit einer Zeit von 1:46 Minuten sogar seinen eigenen Weltrekord aus dem Jahr 2019. Goldmedaille und Jubel waren ihm sicher, doch der offizielle Weltrekord blieb ihm verwehrt. Aufgrund strenger Auflagen und der benötigten dreifachen Handstoppung wurde seine Zeit nicht offiziell als Weltrekord anerkannt. Ein neuer österreichischer Rekord ist jedoch ein willkommener Trost für den Paraschwimmer: "Mir ist vom Start weg ein perfektes Rennen gelungen. Ich hatte bei jedem Zug einen super Druck auf der Hand und konnte die Geschwindigkeit bis zum Schluss halten. Nachdem ich bei meinem letzten Weltrekordversuch in Lignano disqualifiziert wurde, bin ich sehr froh, dass die Zeit diesmal gültig ist. Umso bitterer ist es jedoch, dass sie nicht offiziell als Weltrekord anerkannt wird. Neben einem weiteren österreichischen Rekord meinen Namen stehen zu haben, ist allerdings immer wieder eine Ehre für mich und macht mich sehr glücklich."

die gesammelten Ergebnisse findet ihr HIER

© Lena Blazek

ÖBSV Cup Zwischenstände 3/6

Aktive mit körperlicher Behinderung:

Beste Jugend-Schwimmerin: Sonja Spitzl (WAT) / 188 Punkte
Bester Jugend-Schwimmer: Marco Unterlechner BSV Innsbruck) / 954 Punkte

Offene Wertung:

Beste Schwimmerin: Anna-Lena Stocker (BSV Spittal) / 543 Punkte
Bester Schwimmer: Marco Ciccolella (Flamingo SC) / 264 Punkte

­

Aktive mit Sehbehinderung:

Beste Jugend-Schwimmerin: - Lina Sampl (BSV Pongau) / 85 Punkte
Bester Jugend-Schwimmer: Marcel Ladich (VSC ASVÖ Wien) / 130 Punkte

Offene Wertung:

Beste Schwimmerin: Angelika Angerer (VSC ASVÖ Wien) / 869 Punkte
Bester Schwimmer: Sasa Stojkovic (VSC ASVÖ Wien) / 699 Punkte

­

Aktive mit mentaler Behinderung:

Beste Jugend-Schwimmerin: Julia Lukacs (BSV Pongau) / 495 Punkte
Bester Jugend-Schwimmer: Gabriel Obererlacher (BS Raiffeisen Osttirol) / 209 Punkte

Offene Wertung:

Beste Schwimmerin: Elisabeth Hölzl (BSV Pongau) / 970 Punkte
Bester Schwimmer: Edvin Hummel (BSV Spittal) / 869 Punkte

­

Aktive mit Down-Syndrom:

Beste Jugend-Schwimmerin: Christina Krenn (BSV Pongau) / 461 Punkte
Bester Jugend-Schwimmer: Julian Granig (BSV Spittal) / 525 Punkte

Offene Wertung:

Beste Schwimmerin: Paula Obenaus (VCA Salzburg) / 673 Punkte
Bester Schwimmer: Felix Schnabl (BSV Spittal) / 409 Punkte

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